Das Programm des Bundeskongresses Schulsozialarbeit 2026 bietet eine Vielzahl an Vorträgen, praxisorientierten Workshops und Diskussionsformaten rund um das Leitthema „Professionell. Nachhaltig. Zukunftsorientiert.“
Im Mittelpunkt stehen vier Schwerpunktthemen:
• Armut & soziale Gerechtigkeit
• Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
• Digitalisierung & Digitalität
• Professionalität in der Schulsozialarbeit
Donnerstag, 05.03.2025
Ab 11 Uhr heißt Sie der Bundeskongress willkommen. Nutzen Sie die Zeit, um sich in Ruhe zu akkreditieren, durch die Ausstellung zu schlendern oder in den Begegnungsräumen bei einem Kaffee und einem kleinen Snack zu netzwerken. Ihren Koffer sowie Garderobe können Sie bei der Akkreditierung abgeben und abholen.
Mit einer einleitenden Eröffnung beginnt der Bundeskongress Schulsozialarbeit 2026 in Hildesheim.
Zunächst lernen Sie die Organisator:innen des Kongresses kennen: den Kooperationsverbund Schulsozialarbeit, die Stiftung Universität Hildesheim, die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Danach sprechen das das Bundesministerium für Bildung und Jugend, und das Niedersächsische Kultusministerium, vertreten durch Staatssekretärin Julia Willie Hamburg. Sie unterstreichen mit ihren Grußworten die bundespolitische Bedeutung des Handlungsfeldes Schulsozialarbeit.
Im Anschluss an die Eröffnung geben die Verantwortlichen der vier Themenfelder einen kurzen Ausblick auf das Kongressprogramm. Sie stellen die inhaltlichen Schwerpunkte vor und zeigen auf, welche Fragen und Perspektiven in den kommenden zwei Tagen zur Diskussion stehen.
Einen richtungsweisenden Impuls setzt ab 14:45 Uhr die Keynote von Prof. Dr. Wolfgang Schröer mit dem Titel "Wie ermöglicht Schule Kindheit und Jugend?", die die gesellschaftliche Bedeutung von Kindheit und Jugend, die Lebenswelten junger Menschen und ihre Möglichkeiten diese zu gestalten darlegt.
Wählen Sie aus 20 parallelen Angeboten und setzen Sie Ihren inhaltlichen Schwerpunkt. Erweitern Sie ihr Wissen zu aktuellen Diskursen aus Wissenschaft und Praxis, sowie Forschungsbefunden rund um Schulsozialarbeit und diskutieren Sie mit. Die Workshopsräume sind auf dem Gelände der Universität verteilt und innerhalb kürzester Zeit zu erreichen. Die Räumlichkeiten in den oberen Etagen erreichen Sie bei Bedarf auch über einen Fahrstuhl.
Zum Abschluss des ersten Tages kommen alle noch einmal in der Liebfrauenkirche zusammen. Es folgt eine kurze inhaltliche Zusammenfassung des ersten Kongresstages und ein Ausblick auf den weiteren Verlauf. Kommen Sie anschließend beim Abend der Begegnung miteinander bei Tanz, fair foog und Getränken ins Gespräch.
Freitag, 06.03.2025
Der zweite Kongresstag beginnt um 9 Uhr mit einem Podiumsgespräch. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Schulsozialarbeit auf die Bedarfe junger Menschen reagieren kann.
Was kann sie angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche, psychischen Belastungen und sozialen Ungleichheiten, die junge Menschen herausfordern, bewirken? Wie kann multiprofessionelle Zusammenarbeit gelingen und hilfreich werden? Und wie kann und muss Schulsozialarbeit entsprechend zukunftsorientiert gestaltet werden, damit sie dort ankommt, wo sie begleiten und wirken kann: bei den Jugendlichen, im System Schule und in der Gesellschaft?
Beteiligt am Podiumsgespräch sind Prof. Dr. Florian Baier (FH Nordwestschweiz), Prof. Dr. Maria Busche-Baumann (HAWK Hildesheim), Margret Rasfeld (Gründerin „Schule im Aufbruch“, Ashoka Fellow), Prof. Dr. Karsten Speck (Universität Oldenburg).
An diesem Tag erwarten Sie insgesamt über 40 verschiedene Beitragsformate, aus denen Sie wählen können. Nutzen Sie nach dem Mittagessen noch einmal die Chance auf wertvolle Inhalte und Diskussionen. Der Kongress wird mit der "Hildesheimer Erklärung" und Impressionen vom Bundeskongress abgeschlossen.
Rahmenprogramm
Im Rahmen des Kongresses bieten wir eine begleitende Ausstellung an, in der Fachverlage, Initiativen, Träger und Unternehmen ihre praxisrelevanten Angebote präsentieren.
Der "Raum der Begegnung" und das "Begegnungscafé" laden während des gesamten Kongresses zum Verweilen, Austauschen und Vernetzen ein. Abseits der Vorträge und Workshops bieten diese offenen Bereiche Raum für persönliche Gespräche, spontane Ideen und kollegiale Impulse.
Im "Raum der Begegnung" präsentieren sich das Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit e.V. sowie zwölf Ländernetzwerke der Schulsozialarbeit. Sie stehen für Gespräche mit Interessierten bereit, informieren über ihre Arbeit und ermöglichen Einblicke in länderspezifische Entwicklungen und Strukturen. Hier entsteht Raum für fachlichen Dialog, bundesweiten Austausch und neue Kooperationen.
Das "Begegnungscafé" bietet eine entspannte Atmosphäre für kleine Pausen, informelle Begegnungen und anregende Gespräche bei Kaffee und Tee.
Am Tagungsort registrieren Sie sich und erhalten Ihr Namensschild. Bei einem kleinen Imbiss haben Sie Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu führen. Die begleitenden Informationsstände, das Begegnungscafé, die Posterausstellung sowie der Raum der Begegnung laden bereits zu einem ersten Austausch ein.
Ort: Liebfrauenkirche
Begrüßung durch die Veranstalterinnen
Grußworte:
• Bundesministerin Karin Prien; Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (angefragt)
• Kultusministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg, Niedersachsen
Ort: Liebfrauenkirche
Vorstellung der vier Themenfelder des Kongresses:
• Armut und soziale Gerechtigkeit,
• Bildung für nachhaltige Entwicklung,
• Digitalisierung und Digitalität sowie
• Professionalität in der Schulsozialarbeit.
In kurzen Inputs wird aufgezeigt, welche Fragen diskutiert werden und welche Formate Sie erwarten dürfen.
Ort: Mensa und Flur im Erdgeschoss Gebäude H - J
Eine gute Gelegenheit, bei einem Kaffee ins Gespräch zu kommen und die ersten Eindrücke zu vertiefen.
Ort: Liebfrauenkirche
Prof. Dr. Wolfgang Schröer stellt unter dem Titel "Wie ermöglicht Schule Kindheit und Jugend?" die gesellschaftliche Bedeutung von Kindheit und Jugend, die Lebenswelten junger Menschen und ihre Möglichkeiten diese zu gestalten in seiner Keynote dar. Im Anschluss an seinen Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zentrale Thesen zu diskutieren.
Ort: Mensa und Flur im Erdgeschoss Gebäude H - J
Zeit für Austausch, Begegnung und Erholung. Besuchen Sie die Posterausstellung oder die Informationsstände, genießen Sie dabei einen Kaffee oder kommen gemeinsam ins Gespräch. Auch das "Begegnungscafé" und der "Raum der Begegnung" bietet Möglichkeiten für persönliche Vernetzung und Austausch.
Ort: Workshopräume
Wählen Sie aus 20 parallelen Angeboten und setzen Sie Ihren inhaltlichen Schwerpunkt. Erweitern Sie ihr Wissen zu aktuellen Diskursen der Wissenschaft und Praxis, sowie Forschungsbefunden und diskutieren Sie mit.
(Genaue Infos: siehe oben im Reiter bei den Workshops)
Ort: Liebfrauenkirche
Zum Ausklang des ersten Kongresstages erwartet Sie eine kurze inhaltliche Zusammenfassung. Dabei wird Raum für Reflexion und Ausblick auf den kommenden Tag sowie den Abend der Begegnung gegeben.
Kurze inhaltliche Zusammenfassung des ersten Kongresstages und Ausblick auf den Abend der Begegnung sowie den kommenden Tag. Der Shuttleservice fährt Sie zurück.
Ort: Universität Hildesheim - Mensa und Musiksaal
Am Abend laden wir Sie herzlich zu einem geselligen Beisammensein ein. Fingerfood und Getränken bieten den Rahmen für gute Gespräche. Ab 21 Uhr sorgt Live-Musik für ausgelassene Stimmung. Bis Mitternacht fahren Sie Shuttlebusse entspannt in Richtung Hotel.
Ort: Mensa und Flur im Erdgeschoss Gebäude H - J
Die Türen öffnen sich für den zweiten Kongresstag. Sie haben Zeit, in Ruhe am Kongressort anzukommen und die Eindrücke des Vortages nachklingen zu lassen
Ort: Liebfrauenkirche
Im Podiumsgespräch kommen die vier Themenfelder und das Rahmenthema des Kongresses zusammen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Schulsozialarbeit auf die Bedarfe junger Menschen reagieren kann. Diskutieren werden Prof. Dr. Florian Baier, Prof. Dr. Maria Busche-Baumann, Margret Rasfeld und Prof. Dr. Karsten Speck.
Ort: Mensa und Flur im Erdgeschoss Gebäude H - J
Eine kurze Pause gibt Zeit, den Raum zu wechseln und neue Energie für die inhaltliche Arbeit zu tanken.
Ort: Workshopräume
Wählen Sie aus den 24 Beiträgen die interessantesten für Ihren Schwerpunkt aus.
(Genaue Infos: siehe oben im Reiter bei den Workshops)
Ort: Mensa Gebäude M
Zur Stärkung gibt es einen Mittagsimbiss in der Mensa. In entspannter Atmosphäre besteht Gelegenheit, die bisherigen Eindrücke des Kongresses zu reflektieren und sich auf die Inhalte am Nachmittag einzustellen.
Ort: Workshopräume
Der zweite Block an parallelen Formaten bietet erneut vielfältige Möglichkeiten zur Vertiefung.
(Genaue Infos: siehe oben im Reiter bei den Workshops)
Ort: Atrium Gebäude N
Mit der "Hildesheimer Erklärung" und Impressionen vom Bundeskongress. Dank und Verabschiedung.
Der Kongress schließt seine Türen. Sie nehmen nicht nur neue Impulse, sondern auch wertvolle Kontakte und Inspiration für ihre tägliche Arbeit mit nach Hause. Ein Shuttleservice zum Bahnhof ergänzt das normale Angebot des ÖPNV.
16:00 - 17:30 Uhr
- Multiprofessionelle Umsetzung der Inklusion in der Schulsozialarbeit
Referierende: Kathrin Gräßle, Ingo Hettler, Tamara Marksteiner, Anja Reinecke-Terner
Institution: HS Düsseldorf, DHBW Stuttgart, HTW Saar, HS Hannover
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
In diesem Workshop soll den Kooperationsbeziehungen der Schulsozialarbeit im Kontext der Inklusion nachgegangen werden. Als Basis werden verschiedene Inklusionsverständnisse umrissen. Die faktische Situation des multiprofessionellen Settings, die Herausforderungen für die Schulsozialarbeit sowie Entwicklungsoptionen werden mit empirischen Ergebnissen aus drei Studien zum Thema belegt.
Diese wurden 2023/2024 in Düsseldorf, Hannover und Stuttgart parallel und koordiniert durchgeführt. Die so gewonnenen Erkenntnisse bieten für den Workshop Diskussionsanlässe in folgenden Bereichen: Umgang mit verschiedenen Inklusionsverständnissen am Ort Schule, fehlende Expertise im multiprofessionellen Setting durch Fachkräftemangel und konzeptionelle Implikationen für die Schulsozialarbeit als Teil des multiprofessionellen Settings zur Inklusion. Der Workshop wird klassisch mit drei Kurzreferaten der beteiligten Wissenschaftler*innen zu den drei Stadtstudien starten, wobei es zunächst um eine Klärung zum Inklusionsverständnis und der landesbedingten Schulsozialarbeitsstrukturen geht. Nach der Präsentation der einzelnen Stadtstudien werde deren Ergebnisse synoptisch dargestellt. Sie bieten die Grundlage zur Diskussion ggf. in Kleingruppen zu den oben aufgeworfenen Problemstellungen.
- Soziale Ungleichheit aufbrechen – Welchen Beitrag leistet Schulsozialarbeit?
Referierende: Kooperationsverbund Schulsozialarbeit
Institution: Kooperationsverbund Schulsozialarbeit
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Der Kooperationsverbund Schulsozialarbeit arbeitet an einer Publikation zum Thema „Klassismus“, „Armut“ und „soziale Ungleichheit“. Ziel ist es, den Beitrag der Schulsozialarbeit in diesem Kontext näher zu beschreiben. Im Mittelpunkt sollen Aufträge und Handlungsansätze der Schulsozialarbeit stehen. Insbesondere werden ihre Rolle und Haltung bei den Themen "Klassismuskritik" und "Armutssensibilität" in den Blick genommen.
In dem Workshop werden zentrale Thesen präsentiert und mit den Teilnehmer*innen diskutiert.
Diskussionsergebnisse und Feedback der Workshop-Teilnehmer:innen werden erfasst und in die weitere Erarbeitung der Publikation einfließen.
- Gender als allgegenwärtige Reflexionsperspektive einer bildungsbezogenen Schulsozialarbeit
Referierende: Heike Rainer
Institution: FH Salzburg, Department Angewandte Sozialwissenschaften
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Dieser Workshop basiert auf einer qualitativen Studie zur Ausgestaltung der Begleitung von (Selbst-)Bildungsprozessen seitens Schulsozialarbeiter*innen entlang von gender. Basierend auf themen-zentrierten Interviews mit Schulsozialarbeitenden wurden deren Verständnisse von gender sowie Bedeutungszuschreibungen rekonstruiert. Die vorliegenden Erkenntnisse verdeutlichen zum einen Widersprüche zwischen theoretisch-fachlichen Ansprüchen der Dekonstruktion und einen in den Interviews identifizierten Rückbezug auf binäre Geschlechterkonzepte und determinierendem Differenzwissen. Zum anderen werden Widersprüche sichtbar zwischen einer expliziten Nicht- und De-Thematisierung von gender und dessen allgegenwärtige Relevanz als Beobachtungs- Wahrnehmungs- und (Ein)Ordnungskategorie.
In dem Ziel der Förderung emanzipativer Bildungsprozesse entlang der Prinzipien sozialer Gerechtigkeit und Anerkennung von Vielfalt, sollen im Workshop bestehende Paradoxien diskutiert werden auch mit Blick auf das besondere Bedingungsgefüge Schule und dessen normative Vorstellungen. Wir diskutieren, wie diese Paradoxien und Unsicherheiten konstruktiv bearbeitet (und ausgehalten) werden können, um eine genderreflexive Professionalität zu entwickeln, die zum Abbau von Diskriminierung beiträgt und Anerkennung fördert.
16:00 - 17:30 Uhr
- Klima- und Umweltschutz als Themen einer kinderrechtebasieren Schulsozialarbeit
Referierende: Prof. Dr. Barbara Schramkowski
Institution: Duale Hochschule Baden-Württemberg
Format: Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Der Vortrag begründet unter Bezug auf die Professionsethik der Sozialen Arbeit, warum Klima- und Umweltschutz wichtige Aufgaben für die Schulsozialarbeit sind. Im Fokus steht das kinderrechtliche Mandat der Jugendhilfe: Junge Menschen haben die ökologischen Krisen nicht verursacht und sind aber besonders stark von den Folgeschäden betroffen. Gleichzeitig sind ihre Perspektiven und damit das Prinzip der Generationengerechtigkeit im öffentlichen Diskurs und in politischen Entscheidungen kaum repräsentiert. Besonders bedeutsam ist hier der 26. General Comment (2003) zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, der darauf verweist, dass alle Kinderrechte mit dem Zustand der ökologischen Umwelt verwoben sind; wie auf den Schutz des Kindeswohls oder ihr Recht auf Gesundheit. In der Folge hat auch die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe die Klimakrise als „Kinderrechtekrise“ betitelt. Im Fokus des Vortrags steht die konkrete Implikation für die Schulsozialarbeit. Dies wird unter Bezug auf Best Practice Beispiele auf drei Ebenen beleuchtet: In Bezug auf Klimaneutralität von Schulen und Trägern, die fachpolitische Verantwortung zur Einmischung sowie das pädagogische Handeln. Hier ist es zentral, Klimaängsten junger Menschen mit einer Stärkung ihrer Handlungsmacht zu begegnen. Dies bedingt auch, dass Erwachsene sich für die Senkung von Emissionen und somit für Kindergesundheit engagieren.
- Nachhaltigkeit in der Schulsozialarbeit
Referierende: Prof. Dr. Nicole Ermel
Institution: iu Internationale Hochschule Campus Köln
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Nachhaltigkeit kann als eine wesentliche Treiber:in der Ausrichtung von Nonprofit-Organisationen identifiziert werden. Zum einen spielt Nachhaltigkeit für Nonprofit-Organisationen (NPOs) selbst eine Rolle, denn auch sie verbrauchen Ressourcen und sind in der Pflicht, diese nachhaltig einzusetzen. NPOs – und somit auch die Schulsozialarbeit – sind somit gefordert, Nachhaltigkeit gesteuert und systematisch in den eigenen Prozessen und Strukturen zu verankern. In diesem Workshop wird gemeinsam erarbeitet, welche Ansätze, Strukturen und Handlungsoptionen Nachhaltigkeit in der Schulsozialarbeit kennzeichnen (können) und wie die Schulsozialarbeit ihrerseits und in der Schule eine besondere Rolle als Vehikel einer Nachhaltigkeitstransition übernehmen kann.
16:00 - 16:45 Uhr
- (Digitale) Datenpraxis in der Schulsozialarbeit: Eine Aufgabe im Wandel
Referierende: Adrian Roeske
Institution: Institut für Informationsmanagement Bremen
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Die Arbeit mit Daten und Dokumentationen ist in schulsozialarbeiterischer Praxis (Olk & Speck 2015) keine neue Aufgabe, sie nimmt jedoch – vor allem im Horizont der Unausweichlichkeit einer Digitalitätskultur – an „Umfang, Aufgabenbreite und Multifunktionalität“ (Ley & Reichmann 2020: 241) immer weiter zu. Damit gehen u.a. Ideen einer Standardisierung (Ley & Seelmeyer 2014: 53) sowie der Herstellung von Transparenz zu Entscheidungsprozessen (Merchel & Tenhaken 2015: 171) einher, was gleichzeitig als Belastungsszenario wahrgenommen wird und an den „Grundfesten“ sowie dem Selbstverständnis Sozialer Arbeit rüttelt (Will-Zocholl & Hardering 2020: 138). In „datenunsicheren“ (Pudelko 2021: 153) und gleichermaßen datenintensiven Zeiten rücken Fragen einer (digitalen) Datenpraxis – verstanden als der Umgang, die Verarbeitung sowie die Weitergabe von Daten – verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Im Vortrag werden Ergebnisse einer Dissertation vorgestellt, welche Erklärungsansätze einer weitestgehend analogen Datenpraxis liefern. Im Fokus stehen einerseits das Verhältnis zwischen der Komplexität eines Falles (Kleve 2016) und dem Digitalisierungsgrad einer Datenpraxis sowie andererseits die Unsicherheiten im Handeln (Böhle & Weihrich 2009: 11) als Bestandteil einer Datenpraxis. Es bildet sich eine hochindividuelle Datenpraxis ab, die einer digitalen Transformation zuweilen entgegenläuft und schulsozialarbeiterische Praxis vor neue Fragen stellt.
- Gibt es einen Digital Divide in der Schulsozialarbeit?
Referierende: Christoph Schröder
Institution: Institut für Erziehungswissenschaft FAU Erlangen-Nürnberg
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Gibt es einen Digital Divide in der Schulsozialarbeit? Erste Einblicke einer explorativen Vorstudie
Digitale Medien prägen zunehmend die Bildungsbiografien junger Menschen – und damit auch die Praxis schulischer Sozialarbeit. In einer explorativen Vorstudie wurden Expert:innen aus Praxis und Wissenschaft zu ihren Haltungen, Erfahrungen und Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien befragt. Die Ergebnisse zeichnen ein vielschichtiges Bild: Während einzelne Fachkräfte digitale Medien als integralen Bestandteil lebensweltorientierter Schulsozialarbeit begreifen, zeigen sich gleichzeitig Unsicherheiten, uneinheitliche Zuständigkeiten und strukturelle Defizite. Besonders auffällig ist die Spannweite professioneller Selbstverortungen im Spannungsfeld zwischen technischer Ermöglichung, medienpädagogischem Anspruch und institutionellen Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund stellt sich eine zentrale Frage, die über die Zielgruppenperspektive hinausweist: Gibt es einen digitalen Divide innerhalb der Schulsozialarbeit selbst?
Der Vortrag präsentiert zentrale Befunde der Vorstudie, entwickelt erste Thesen zur digitalen Ungleichheit innerhalb der Profession und lädt die Scientific Community zur Diskussion und konzeptionellen Weiterentwicklung dieser Fragestellung ein.
16:00 - 17:30 Uhr
- Kinder und Jugendliche medienpädagogisch begleiten
Referierende: Julia Behr, Matthias Sondermann
Institution: JFF- Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, Luisenschule Bielefeld
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Aufgabe von pädagogischen Fachkräften ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Mediennutzung zu begleiten, sie für einen selbstbestimmten und sicheren Umgang mit Medien stark zu machen und ihre Teilhabe an einer digitalisierten Welt zu ermöglichen. Schulsozialarbeiter:innen sind in ihrem Alltag besonders mit den Risiken und Folgen der Mediennutzung durch Kinder und Jugendliche konfrontiert. Sie bilden dabei eine wichtige Schnittstelle zwischen den Jugendlichen, Familie und den Lehrkräften und stehen vor Fragen wie: Welche Rolle habe ich im Kontext der Medienerziehung und Medienbildung? Wie kann ich eine professionelle Haltung entwickeln? Wie kann mit Schüler:innen zu und mit Medien gearbeitet werden? Welche Bedeutung hat Elternarbeit? Die Leitlinien von ACT ON! bieten einen praxisnahen Einstieg in die medienpädagogische Arbeit mit Jugendlichen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Übertragung der Leitlinien in die Praxis der Schulsozialarbeit: Ein erfahrener Schulsozialarbeiter bringt seine Perspektive und Expertise ein, um aufzuzeigen, wie eine lebensweltorientierte und zukunftsfähige Schulsozialarbeit aussehen kann. Gemeinsam werden einzelne niedrigschwellige medienpädagogische Methoden ausprobiert und Raum für Fragen und Austausch geboten.
- #Schulsozialarbeit: Wie soziale Medien die Praxis verändern
Referierende: Josephine Jahn
Institution: KVJS-Landesjugendamt Baden-Württemberg
Format: Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Das Handlungsfeld der Schulsozialarbeit (SSA) ist zunehmend gefordert, mediatisierte Lebenswelten junger Menschen nicht nur zu berücksichtigen, sondern aktiv mitzugestalten. Fachkräfte stehen vor der Aufgabe, sowohl medienvermittelte als auch medienbezogene Handlungsweisen zu entwickeln und dabei ihr professionelles Selbstverständnis im Kontext von Ambivalenzen neu zu verorten.
Der geplante Beitrag nimmt daher den Umgang mit sozialen Medien in der SSA aus Perspektive der Fachkräfte in den Blick. Es wird untersucht, wie sich der professionelle Umgang mit sozialen Medien im Zeitverlauf verändert hat: Analysiert wird, wie Fachkräfte soziale Medien nutzen, wie sie ihre Kompetenz im Umgang mit diesen einschätzen, wie ihre Haltung gegenüber sozialen Medien ausgeprägt ist und welche organisationalen Rahmenbedingungen bestehen. Im Fokus steht dabei eine quantitative Trendanalyse, die auf zwei Erhebungen (2021: Nt₁ = 1522; 2025: Nt₂ = 1327) in der Schulsozialarbeit in Baden-Württemberg basiert. Zur Analyse der Unterschiede zwischen den beiden Messzeitpunkten werden t-Tests für unabhängige Stichproben mit zweiseitiger Testung angewendet. Neben der Signifikanzprüfung mittels t-Test wird zur Bewertung von Gruppenunterschieden auch Cohen’s d als Effektstärkemaß berechnet. Ziel der Analysen ist es, Veränderungsdynamiken sichtbar zu machen und damit Impulse für die Theorieentwicklung, die Praxisgestaltung und die professionspolitische Diskussion zu liefern.
16:50 - 17:30 Uhr
- Generative KI und das Problem der Provenienz. Warum wir weniger Prompt-Engineering und mehr Medienkritik in der Schule benötigen.
Referierende: Max Haberstroh
Institution: BTU Cottbus-Senftenberg
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Generative KI ist seit der Veröffentlichung des Large Language Modells GPT 3.5 von Open AI in fast allen Bereichen des (digitalen) Lebens angekommen. Dabei sind die Modelle längst multimodal und verarbeiten und generieren nicht nur Texte, sondern auch Audio und Video. Neben Fragen, die vor allem Schule in der Logik des Unterrichts beschäftigen, verstärken sich auch soziale Probleme wie Populismus, die Verbreitung von Fake News und neue Formen des Cyber-Mobbings durch DeepFakes. Der Beitrag versteht sich als ein theoretisch fundierter bunter Blumenstrauß und reflektiert die Entwicklungen von generativer KI der letzten 3 Jahre aus einer medienpädagogischen Perspektive, die Medienkritik und Provenienz in den Mittelpunkt stellt.
- Digitalisierung und starke Nachhaltigkeit – eine kritische Betrachtung für die Soziale Arbeit
Referierende: Yannick Liedholz, Johannes Verch
Institution: Alice Salomon Hochschule Berlin
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Mit der Perspektive von „Digitalisierung und starke[r] Nachhaltigkeit – eine kritische Betrachtung für die Soziale Arbeit" denken wir die Themenfelder II und III aktuell zusammen. Nicht wenige Leitungs- und Fachkräfte der Sozialen Arbeit hoffen, dass man mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz ressourcenschonender agieren könnte. Mit Blick auf den ökologischen Gesamtfußabdruck zeigen wir: Was ‚entmaterialisiert' erscheint, klein im Format und durch leichten Fingerdruck bedienbar, beansprucht sehr wohl ökologische Ressourcen.
Dabei wird die Digitalisierung als ein Prozess verstanden, der die Welt mit informatorischen Datensystemen bearbeitet und für einen umfassenden und tiefgreifenden „gesellschaftliche[n] Wandel durch digitale Technologien" (Beranek et al. 2019: 226) steht. Wir betrachten die Digitalisierung als ein globalisiertes Phänomen, das in ökonomische, technologische, beschleunigungskulturelle und wahrnehmungspsychologische Dynamiken eingebunden ist und – in Fortsetzung von L. Mumford, C. Eurich und K. Crawford – eine megamaschinelle Tendenz aufweist.
Ein Schlaglicht wird abschließend auf den Boom von Künstlicher Intelligenz geworfen, da mit diesen der bereits bestehende ökologische Konflikt zugespitzt aufbricht.
Abschließend erlauben wir uns ein paar Empfehlungen für den Umgang auf die Frage: „Wie aber können wir so intervenieren, dass wir die miteinander verbundenen Probleme sozialer, ökonomischer und klimatischer Ungerechtigkeit angehen?" (Crawford 2024).
16:00 - 17:30 Uhr
- Aushandlungen im multiprofessionellen Team an der Schule – Wie werden Schulsozialarbeitende eigentlich handlungsfähig?
Referierende: Katharina Baur
Institution: Universität Tübingen
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
„Aushandlungen im multiprofessionellen Team an der Schule – Wie werden Schulsozialarbeitende eigentlich handlungsfähig?“
Im multiprofessionell ausdifferenzierten Schulsystem ringt Schulsozialarbeit immer wieder um ihre Verortung. Zwischen schulischen Transformationsprozessen, teils prekären Rahmenbedingungen und Professionalisierungsfragen des Arbeitsfelds versucht jede Fachkraft auf unterschiedliche Weise handlungsfähig zu werden oder zu bleiben.
Dieser Workshop widmet sich nach einem gemeinsamen Blick auf empirische Erkenntnisse meines aktuellen ethnografischen Dissertationsprojekts zu Aushandlungen an der Schule und der Agency von Schulsozialarbeit vor allem auch Ihren Erfahrungen. Gemeinsam wollen wir betrachten, was in interaktionalen Aushandlungsprozessen verhandelt wird und welche Prioritäten aus Ihrer Perspektive im Alltag an der Schule aktuell gesetzt werden und perspektivisch gesetzt werden soll(t)en. In Kleingruppen sowie im Plenum gehen wir methodisch vielfältig der Frage nach: Welche Strategien gibt es, um im Sinne einer schulsozialarbeiterischen Fachlichkeit handlungsfähig zu werden oder zu bleiben und Schulsozialarbeit als ein sozialpädagogisches Angebot im multiprofessionellen Alltag an der Schule zu platzieren?
- Demokratiebildung in der Schule – Ansätze und Perspektiven der Schulsozialarbeit
Referierende: Dr. Oliver Bokelmann
Institution: Universität Münster - Institut für Erziehungswissenschaft
Format: Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Die Veranstaltung behandelt Demokratiebildung als zentralen Auftrag der Schulsozialarbeit vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen: zunehmende Unsicherheiten, Polarisierung und rechtspopulistische Strömungen. Ausgangspunkt ist das Konzept der Verlustparadoxie der Spätmoderne, das beschreibt, wie globale Veränderungen und Unsicherheiten die demokratische Stabilität herausfordern.
Im Vortrag werden konkrete demokratiepädagogische Ansätze vorgestellt, die auf drei Ebenen wirken: Unterstützung einzelner Schüler*innen (z.B. Verarbeitung von Diskriminierungserfahrungen, Förderung von Konfliktlösungskompetenzen), gruppenbezogene Angebote (z.B. Service Learning, Peer-Projekte, Förderung kritischer Medienkompetenz) sowie Strategien demokratischer Schulentwicklung (z.B. Kooperation von Schule und Kinder- und Jugendhilfe, Schaffung von demokratischen Bildungsräumen).
Die Veranstaltung umfasst einen 50-minütigen Vortrag mit theoretischen Grundlagen und praktischen Beispielen. Danach folgt eine 40-minütige moderierte Diskussion mit Erfahrungsaustausch, in der Teilnehmende eingeladen sind, Best-Practice-Beispiele, Fragen und Perspektiven einzubringen.
Ziel ist eine praxisnahe Reflexion darüber, wie Demokratiebildung durch Schulsozialarbeit effektiv gefördert werden kann und wie Schulen und Sozialarbeit auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagieren können.
- Schulentwicklung in gemeinsamer Verantwortung von Jugendhilfe und Schule
Referierende: Benjamin Adler
Institution: tandemBTL gGmbH - Gretel Bergmann Gemeinschaftsschule - Berlin
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Die Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule in Berlin-Marzahn und der freie Träger tandem BTL gestalten Schulentwicklung als gemeinsame Aufgabe von Jugendhilfe und Schule. In einem sozial herausgeforderten Umfeld mit vielfältigen Unterstützungsbedarfen haben Schulleitung und Schulsozialarbeit des Trägers eine klare Haltung: Nicht die Schüler*innen müssen sich der Schule anpassen, sondern die Schule muss sich so entwickeln, dass sie ihnen gerecht wird.
Im Mittelpunkt steht eine Haltung, die Empathie und Wertschätzung für Schüler*innen ernst nimmt -unabhängig von Verhalten oder Herkunft- und gleichzeitig Handlungssicherheit für pädagogische Fachkräfte schafft. Statt Defiziten wird das Potenzial junger Menschen in den Fokus gestellt -sichtbar auch über soziale Medien.
Gelingensbedingungen dieser Zusammenarbeit sind u. a. die durch den Träger unterstützten Studientage und gemeinsamen Fortbildungen für das gesamte Kollegium, die sozialpädagogische Kooperationsmanagerin, die Schnittstellen aktiv koordiniert, sowie die Einbindung multiprofessioneller Expertise in die Schulentwicklung, die Erstellung des „Pädagogischen Werkzeugkastens“ und in die AG Schulkultur.
- Der sozialpädagogische Blick in der Schulsozialarbeit: Alternative (Ein-)Sichten und Handlungsoptionen
Referierende: Prof. Dr. Constanze Berndt, Prof. Dr. Kirsten Sander
Institution: Technische Universität Dresden, Hochschule Bremen
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Der „sozialpädagogische Blick“ ist eine zentrale Reflexionsfigur professionellen Handelns. Der Begriff wurde von Thomas Rauschenbach et al. (1997) eingeführt und bezeichnet eine lebensweltorientierte Perspektive, die Adressat:innen in ihren Lebenslagen nicht nur ernst nimmt, sondern auch den Raum für eigensinnige, subjektiv sinnstiftende Handlungsalternativen öffnet. Er ist damit ein Gegenhorizont zur Methodisierung und Standardisierung der Sozialen Arbeit und unterscheidet sich kategorial von Adressierungen, die fremdgesetzte Ziele verfolgen. Seit seiner Einführung wird der „sozialpädagogische Blick“ im Kontext unterschiedlicher Arbeitsfelder intensiv weiter diskutiert (u. a. Cleppien 2016; Reimer 2019).
In diesem Workshop wird die Figur eines „schul-sozialpädagogischen Blicks“ entwickelt und diskutiert. Dabei wird zunächst nach seiner Spezifik im Unterschied zu einem schulpädagogischen oder individualpsychologischen Blick und seinen Institutionalisierungen gefragt. Zudem werden unterschiedliche Dimensionen des Eigensinns von Adressat:innen der Schulsozialarbeit konturiert. In einer gemeinsamen Spurensuche werden anschließend Alltagssituationen der Schulsozialarbeit diskutiert. Über diese Relationierung von Theorie und eigener Praxis und die Diskussion alternativer Deutungen wird eine Orientierung möglich, die sowohl Handlungsoptionen von Adressat:innen als auch von Fachkräften in komplexen Entscheidungssituationen erweitern kann.
- (De-)Professionalisierung im Handlungsfeld der Schulsozialarbeit – Was folgt aus den Ergebnissen des Projekts „Schulsozialarbeit im bundesweiten Vergleich“?
Referierende: Lars Bieringer, Sebastian Rahn
Institution: htw Saar
Format: Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Im Forschungsprojekt SibV (Schulsozialarbeit im bundesweiten Vergleich) wurden 2025 erstmals bundesweit mehr als 5.000 Fachkräfte der Schulsozialarbeit zu ihren Arbeitsbedingungen, zu inner- und außerschulischer Kooperation sowie zu ihrem beruflichen Handeln befragt. Ergänzt wurde die quantitative Erhebung durch eine vergleichende Analyse der rechtlichen und administrativen Strukturen der Schulsozialarbeit in allen 16 Bundesländern.
In diesem Workshop bündeln wir empirische Befunde und Praxisperspektiven, um gemeinsam mit Teilnehmenden aus Praxis, Wissenschaft und Politik folgende Leitfragen zu bearbeiten:
1. Welche strukturellen Bedingungen – etwa Finanzierung, Trägerschaft oder Rechtsgrundlagen – begünstigen oder gefährden Professionalisierungsprozesse in der Schulsozialarbeit?
2. Wie lässt sich Deprofessionalisierungstendenzen in Zeiten von Fachkräftemangel und variierenden Qualifikationsanforderungen wirksam begegnen?
3. Welche Handlungsempfehlungen ergeben sich für eine bessere Abstimmung föderaler Steuerungsstrukturen und Qualifizierungsstandards?
Zielgruppe:
Fachkräfte der Schulsozialarbeit, Trägervertreter:innen, Multiplikator:innen, Wissenschaftler:innen und weitere (fachpolitische) Steuerungsakteur:innen
- Können Lehrer:innen schulsozialpädagogisch handeln? Perspektiven der Schulsozialarbeit auf eine erfolgreiche multiprofessionelle Zusammenarbeit
Referierende: Maria Kalcsics, Evelyn Matscher
Institution: Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein (KPH Edith Stein)
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Die Frage, ob Lehrer:innen schulsozialpädagogisch handeln können und welche Rolle sie dabei in der multiprofessionellen Zusammenarbeit einnehmen, bildet den Kern unserer Arbeit. In Anbetracht der wachsenden Anforderungen an Lehrkräfte, die über die reine Wissensvermittlung hinausgehen und soziale Kompetenzen sowie eine präventive Haltung gegenüber sozialen Auffälligkeiten erfordern, stellt sich die Frage nach der Qualifikation der Lehrkräfte für schulsozialpädagogisches Handeln. Unsere Hochschule reagiert auf diese Herausforderung mit einem Qualifizierungsangebot, das sowohl Lehrer:innen als auch Schulsozialarbeiter:innen anspricht. Der Hochschullehrgang zum Schulsozialpädagogischen Handeln verfolgt das Ziel, Lehrer:innen in ihrer Rolle als Akteur:innen schulsozialpädagogischen Handelns zu unterstützen, sie für die Chancen und Potenziale der Schulsozialarbeit zu sensibilisieren und die multiprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken. Im Fokus des angebotenen Workshops steht die Frage, was Schulsozialarbeiter:innen für eine gelingende Zusammenarbeit benötigen, welche Perspektiven sie zur Gestaltung und Umsetzung des Qualifizierungsvorhabens für Lehrer:innen einbringen und inwieweit auch die Schulsozialarbeiter:innen selbst von diesem Angebot profitieren können. Die Entwickler:innen des Programms möchten diese Fragen in einem interaktiven Workshop thematisieren, um gemeinsam den Nutzen und die Weiterentwicklung der Qualifizierungsmaßnahme zu diskutieren.
16:00 - 16:30 Uhr
- Rap-Workshop
Referierende: Finn Schüler
Institution: Rapworkshop Hannover
Format: Workshop
Dauer: 45 Minuten
Der Rap-Workshop soll Schüler:innen die Grundlagen des Rap näherbringen, kreative
Ausdrucksmöglichkeiten ermöglichen und ihre Sprach- und Reimfähigkeiten fördern. Neben dem Erlernen von Techniken stehen Spaß, Teamarbeit und die Stärkung des Selbstbewusstseins im Mittelpunkt.
16:00 - 16:45 Uhr
- Posterausstellung
Format: Posterausstellung, Begegnungscafé, Raum der Begegnung, Messeausstellun
Dauer: 45 Minuten
Nutzen Sie die Zeit für Begegnung und Austausch: Entdecken Sie spannende Projekte in der Posterausstellung, kommen Sie bei einer Tasse Kaffee im Begegnungscafé ins Gespräch oder besuchen Sie den Raum der Begegnung, in dem sich die Ländernetzwerke sowie das Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit e.V. präsentieren. Auch die Messeausstellung mit vielfältigen Angeboten aus Wissenschaft, Praxis und Verlagen lädt zum Verweilen und Vernetzen ein.
16:00 - 17:00 Uhr
- Qualifizierungsangebot P.A.S.S. / Praxisanleiter:innenschulung Schulsozialarbeit
Referierende: Nicole Tigges, Heike Niemeyer, Hannah Meier
Format: Workshop
Dauer: 60 Minuten
Soziale Arbeit als eigenständige Disziplin benötigt neben theoretischem Wissen auch fundiertes Praxiswissen. Deshalb ist die Praxisphase im Studium essenziell – sowohl für den Studienabschluss als auch für die staatliche Anerkennung (§2 Nr. 2 SobAG NRW). Diese Anerkennung gilt als Qualitätssiegel der Profession. Praxisanleitungen übernehmen dabei eine zentrale Rolle: Sie vermitteln nicht nur Fachwissen über das Arbeitsfeld, sondern fördern die Handlungskompetenz, Selbstständigkeit und Reflexionsfähigkeit der Studierenden. Auch die Einschätzung der Eignung für das Berufsfeld gehört dazu. Hochschulen sind dabei auf die Rückmeldung der Praxisstellen angewiesen. Vor diesem Hintergrund bietet die Kommunale Koordinierungsstelle Schulsozialarbeit der Stadt Dortmund in Kooperation mit dem Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund das Qualifizierungsangebot P.A.S.S. an. Diese bundesweit einmalige, einjährige Fortbildung richtet sich an Schulsozialarbeiter:innen, die aktuell oder zukünftig als Praxisanleitung tätig sind. In diesem Workshop wollen wir P.A.S.S als Beitrag zur Professionalisierung von Schulsozialarbeit vorstellen und mit den Anwesenden in einen Dialog über unsere ersten Erfahrungen mit diesem Angebot treten.
16:55 - 17:40 Uhr
- Posterausstellung
Format: Posterausstellung, Begegnungscafé, Raum der Begegnung, Messeausstellung
Dauer: 45 Minuten
Nutzen Sie die Zeit für Begegnung und Austausch: Entdecken Sie spannende Projekte in der Posterausstellung, kommen Sie bei einer Tasse Kaffee im Begegnungscafé ins Gespräch oder besuchen Sie den Raum der Begegnung, in dem sich die Ländernetzwerke sowie das Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit e.V. präsentieren. Auch die Messeausstellung mit vielfältigen Angeboten aus Wissenschaft, Praxis und Verlagen lädt zum Verweilen und Vernetzen ein.
10:30 - 11:15 Uhr
- Habitus- und Haltungssensibilität als Kompetenzanforderung an professionelles Handeln im Bildungswesen – der Beitrag der Schulsozialarbeit zum Abbau von Bildungsungleichheit
Referierende: Prof. Dr. Matthias Blum
Institution: HSD Hochschule Döpfer
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Kurzbeschreibung des Beitrags: Ungleichheits- und habitustheoretische Arbeiten sensibilisieren dafür, dass neben dem notwendigen Wissen und Können auch Formen der Reflexion beruflichen Handelns entscheidend sind. Der Vortrag stellt die Bedeutung der Habitus- und Haltungssensibilität als Kompetenzanforderung an professionelles Handeln im Bildungswesen heraus. Die Habitussensibilität geht über explizites und deklaratives Wissen hinsichtlich der bildungswissenschaftlichen Erkenntnisse über soziale Bildungsungleichheiten hinaus, während die Haltung der an der Schule tätigen Fachkräfte auch darüber entscheidet, ob ihre Arbeit für sozial benachteiligte Schüler:innen ebenso anschlussfähig ist wie für sozial privilegierte Schüler:innen. In der Sozialen Arbeit ist Haltung als Ausdruck eines sozialprofessionellen Ethos zu verstehen und damit als Verweis auf die Person als professionell Handelnde. Diese Perspektive der Sozialen Arbeit ermöglicht auch einen undogmatischen Zugang, ohne befürchten zu müssen, einen normative aufgeladenen Haltungsbegriff zu postulieren, der qua Begriff schon eine Ablehnung evoziert. Der Vortrag zeigt auf, wie Schulsozialarbeiter:innen mit einem ungleichheitssensiblen Habitus und einer ungleichheitssensiblen Haltung professionell handeln können und darin auch Vorbild für Lehrkräfte zum Abbau von Bildungsungleichheit sein können.
10:30 - 12:00 Uhr
- Poverty and School Social Work
Referierende: Jennifer Rafter, Danielle Kovac, Nicole Tigges
Institution: Anglia Ruskin University, Chelmsford, UK; The University of Western Australia; University of Applied Sciences and Arts, Dortmund, Germany
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
It is well documented that schools are often places where inequalities are laid bare, creating arenas for comparison where shaming is prevalent. COVID-19 has punctuated this hardship, while also spotlighting how schools respond differently to poverty. In this workshop, we would like to present diverse approaches from an international perspective.
Compared to international models, School Social Work in the UK remains peripheral, marginal and short-lived. At its peak, efforts to place social workers in schools focused on addressing social disadvantage, exclusion, and reducing childhood inequality. Recently, the UK has seen renewed interest in School Social Workers and how they can help children and families in hardship through a community-centred approach.
In Australia, School Social Work is on the verge of becoming increasingly acknowledged in the various states and its influence on children from poor socio-economic backgrounds is immense. We would like to share the recent developments from a country with a lot of similarities with Germany.
Germany also has a rich and long history of School Social Work with its challenges mainly within the early segregation procedures and a strong special education system. Poverty and therefore barriers to learning are issues not longer to be ignored.
This 90 Minute Workshop will be held in English.
- Sozialraumorientierung in der Schulsozialarbeit als fachliche Profilschärfung hin zur lebensweltnahen und armutssensiblen Unterstützung
Referierende: Dr. Mirjana Zipperle, Katharina Baur
Institution: Universität Tübingen
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
In unseren Projekten zur sozialraumorientierten Schulsozialarbeit in Baden-Württemberg (SOSSA, SOSSA_SEK; Zipperle et al. 2018, 2022) wurde insbesondere aus der Perspektive der Adressat*innen deutlich, dass Schulsozialarbeit erheblich zum Wohlbefinden der Schüler*innen beitragen kann. Dabei ist sie explizit nicht nur als „Feuerwehr“ gefordert, sondern vielmehr als Allrounderin, die die Sozialräume und Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen in und außerhalb der Schule im Blick hat. Sozialraumorientierung als konzeptioneller Ansatzpunkt birgt das Potenzial, Kinder und Jugendliche nicht nur als Schüler*innen zu adressieren, sondern sie armuts- und klassismussensibel in ihren jeweiligen Lebenswelten zu begleiten. Als ‚andere Erwachsene‘ können Schulsozialarbeitende auf diese Weise zum einen Vertrauenspersonen bei Diskriminierungserfahrungen werden, zum anderen einen Beitrag zur Sensibilisierung bzgl. institutioneller Diskriminierung leisten.
Der Workshop wird neben empirischen Ergebnissen zu den Potenzialen einer sozialraumorientierten Schulsozialarbeit für eine lebensweltnahe Unterstützung von Kindern und Jugendlichen den Raum bieten, das Konzept der Sozialraumorientierung mithilfe methodischer Instrumente für Ihren Standort zu durchdenken und in Kleingruppen zu diskutieren.
- Schule - ohne mich?! Rolle der Schulsozialarbeit bei Schulabsentismus und politische Handlungserfordernisse
Referierende: Stephanie Warkentin
Institution: IN VIA Deutschland e.V. / BAG KJS
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
In dem geplanten Beitrag stehen Erkenntnisse des ersten Projektjahres von "Schule - ohne mich?! Neue Entwicklungen und Handlungsanforderungen bei Schulabsentismus" im Mittelpunkt.
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die dem Unterreicht fernbleiben, stieg in den letzten zehn Jahren signifikant an. Ursachen können in Ängsten, etwa durch Mobbing, Leistungsdruck oder soziale Probleme, liegen. Nachweislich schwächt schulische Ausgrenzung das gesunde Aufwachsen junger Menschen zu einer selbstbestimmten, zufriedenen Persönlichkeit. Isolation, psychische Belastungen bis hin zu Psychosomatischen Erkrankungen können die Folge sein. Aber auch der berufliche Weg und damit Chancen auf ein auskömmliches Leben der jungen Menschen sind in Gefahr.
Die Schulsozialarbeit hat sich in diesem Zusammenhang als dauerhaftes und professionelles Angebot der Kinder- und Jugendhilfe auch an Schulen zu einem zentralen Partner etabliert: Sie ist oft die erste Anlaufstelle – für die betroffenen Jugendlichen, für Eltern, die Unterstützung suchen, und für Lehrkräfte, die im Schulalltag mit Schulabsentismus konfrontiert sind.
Der Workshop knüpft hieran an und fokussiert die Rolle und konkreten Beitrag, den Schulsozialarbeit leisten kann. Nach einem Input durch die Projektleitung werden 1 - 2 Praxisbeispiele (Best Practices) vorgestellt. Die Teilnehmenden diskutieren und erarbeiten im Anschluss Forderungen, die an zuständige Politiker:innen im Anschluss des Kongresses übergeben werden.
11:20 - 12:10 Uhr
- Schulsozialarbeit im internationalen Vergleich – Perspektiven auf Multiprofessionalität und Integrationsprozesse von Geflüchteten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz
Referierende: Prof.in Dr.in phil. Christine Baur
Institution: Ostfalia HaW/ Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Geflüchteten Kindern und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter soll ein gleichberechtigter Zugang zu den Bildungssystemen der einzelnen EU-Staaten gewährt werden (Europäische Kommission 2016). Dabei zeigen die Ergebnisse internationaler Schulleistungsstudien wie PISA, dass diese Herausforderungen vor allem in Deutschland nicht bewältigt werden: Im niedrigsten Kompetenzniveau befinden sich überdurchschnittlich viele Schüler*innen mit Migrationshintergrund und es besteht eine enge Koppelung zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Die qualitative Studie „Integration von neu zugewanderten und geflüchteten Kindern und Jugendlichen in die Schulsysteme der europäischen Aufnahmeländer Frankreich, Deutschland, Dänemark und Schweiz“ untersucht die Herausforderungen und Gelingensbedingungen der schulischen Integration im europäischen Vergleich. Dazu wurden qualitative Expert:inneninterviews mit Schulsozialarbeiter:innen, Schulleitungen, Lehrkräften, sowie Fachkräften aus der Bildungsverwaltung geführt und teilnehmende Beobachtungen vorgenommen. Dieser Fokus bietet systemrelevante Impulse für erweiterte Teilhabechancen der Kinder und Jugendlichen. Gelingende Ansätze zur schulischen Integration aus der Schweiz und Frankreich bieten für Deutschland Impulse. Die Schulsozialarbeit zeigt sich dabei als Impulsgeberin, jedoch in unterschiedlichem Grad bei den multiprofessionellen Kooperationen und der Gestaltung einer Schule als sicheren Ort eingebunden.
12:50 - 14:20 Uhr
- Kinder inhaftierter Eltern stärken – Zur Situation, Bedarfe und Unterstützungsmöglichkeiten
Referierende: Ramona Jakob, Prof. Dr. Johannes Kloha
Institution: Technische Hochschule Nürnberg
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Die Inhaftierung eines Elternteils ist für deren Kinder eine einschneidende Lebenserfahrung. Sie geht häufig mit erheblichen psychosozialen Belastungen und Einschränkungen der sozialen Teilhabe einher. Oft verschlechtern sich die Lebensumstände durch finanzielle Einbußen oder einer Wohnortswechsel. Zudem ist die Angst vor Stigmatisierung und Ausgrenzung meist allgegenwärtig – insbesondere im schulischen Kontext erfahren betroffene Kinder häufig negative Zuschreibungen durch Mitschüler:innen, aber auch Fachkräfte. Allein in Deutschland sind jährlich etwa 100.000 Minderjährige von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen. Fachkräfte an Schulen spielen eine zentrale Rolle bei der Begleitung und Unterstützung dieser Kinder. Sie sind oft eine der wenigen konstanten Bezugspersonen außerhalb des familiären Umfelds und wichtige Vertrauenspersonen in herausfordernden Lebenssituationen. Dennoch fühlen sich viele Fachkräfte im Umgang mit dieser Thematik unsicher oder können die Lebenssituation der Kinder nur unzureichend berücksichtigen. Es fehlen spezifische Handlungsansätze und fundierte Konzepte für die pädagogische Praxis.
Ziel des geplanten Workshops ist es, die Teilnehmenden mit der besonderen Lebens- und Bedarfssituation betroffener Personen im schulischen Kontext vertraut zu machen. Im interaktiven Teil des Workshops sollen konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Praxis der Schulsozialarbeit erarbeitet werden.
- „Ich bin verborgen - nehmt mich wahr!“ Young Carer in zwei Welten – Eine bislang verborgene Zielgruppe im Blick der Schulsozialarbeit
Referierende: Wolfgang Foltin, Lea Dreissen
Institution: Initiative In Zwei Welten
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Mindestens 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland übernehmen regelmäßig Pflege- und Unterstützungsaufgaben für Angehörige, die körperlich oder psychisch erkrankt oder beeinträchtigt sind. Diese sogenannten Young Carer leben in zwei Welten: In der Schule erscheinen sie oft wie alle anderen – doch zu Hause tragen sie Verantwortung, die eigentlich Erwachsenen vorbehalten ist.
Obwohl schätzungsweise 6 % aller Schüler:innen betroffen sind, bleibt ihre Situation in Schule und Schulsozialarbeit häufig unerkannt. Die Übernahme dieser stillen Fürsorge kann – wenn sie unbegleitet und ohne Entlastungsmöglichkeiten erfolgt – zu einer erheblichen Überforderung führen. Die Folgen sind weitreichend: für Bildungsbiografien, soziale Teilhabe und persönliche Entwicklung.
Diese Veranstaltung sensibilisiert für die Lebensrealität von Young Carer und gibt praxisnahe Impulse:
• Wie erkenne ich Young Carer im schulischen Alltag?
• Welche Belastungen tragen sie – welche Ressourcen bringen sie mit?
• Wie kann Schulsozialarbeit unterstützen, entlasten und stabilisieren?
• Welche Netzwerke und Hilfsangebote sind relevant?
Professionalisierung bedeutet auch: neue Zielgruppen wahrnehmen, verstehen und begleiten. Young Carer sagen: „Ich bin verborgen – nehmt mich wahr!“ – wir nehmen sie ernst.
- Armutssensibles Handeln in Schulen
Referierende: Claudia Laubstein, Dr. Irina Volf
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Armut beeinflusst maßgeblich die Lebenslagen und Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen. Die gezielte Unterstützung armutsbetroffener junger Menschen durch armutssensible Strukturen und Handlungsweisen ist deshalb eine zentrale Aufgabe der Schulsozialarbeit auf dem Weg zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Doch wie kann armutssensibles Handeln konkret im Schulalltag gestaltet werden – und welchen messbaren Beitrag leistet es zur Chancengerechtigkeit?
In unserem Beitrag stellen wir zentrale Erkenntnisse aus den Modellprojekten „ZUSi geht in die Grundschule“ (Gelsenkirchen-Ückendorf) und „Erwachsenwerden leicht gemacht“ (Ortenaukreis) vor, die auf den Erkenntnissen der AWO-ISS-Studien zu Kinder- und Jugendarmut zur Armutsprävention basieren. In den Projekten wurden armutssensible Talent- und Potentialförderung in Grundschulen sowie die Unterstützung des Übergangs von Schule zu Beruf für armutsbetroffene junge Menschen in der Sekundarstufe praktisch erprobt und wissenschaftlich evaluiert.
Im Workshop geben Dr. Irina Volf und Claudia Laubstein – die als Wissenschaftlerinnen an den AWO-ISS-Studien und Modellprojekten beteiligt waren – Einblicke in zentrale Evaluationsergebnisse. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden Umsetzungsmöglichkeiten für pädagogische Fachkräfte diskutiert, praxisnahe Impulse erarbeitet und der Erfahrungsaustausch rund um armutssensibles Handeln in der Schulsozialarbeit angeregt.
- Herausforderungen für eine gerechte Praxis in der Schulsozialarbeit: Aspekte prozeduraler und epistemischer (Un-)Gerechtigkeiten und deren Bedeutung für die Rolle und Praxis von Schulsozialarbeit
Referierende: Florian Baier
Format: Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Unter der begrifflichen Konstruktion der „Bildungsgerechtigkeit“ wird oftmals thematisiert, dass Selektionen und Leistungsbeurteilungen im Schul- bzw. Bildungswesen nicht nur auf Grundlage von erbrachten oder prognostizierten Leistungen junger Menschen vorgenommen werden, sondern auch durch sozio-ökonomische Faktoren bedingt – und damit diskriminierend - sind.
In diesem Vortrag wird einleitend vorgestellt, wie in der Moralphilosophie zwischen verschiedenen Formen von Gerechtigkeit unterschieden wird. Neben der „Verteilungsgerechtigkeit“, unter die auch die Frage subsumiert werden kann, wie begrenzte und begehrte Laufbahnen durch das Schul- und Bildungssystem verteilt werden, werden in diesem Vortrag insbesondere die beiden Formen der epistemischen und prozeduralen (Un-)Gerechtigkeit vorgestellt und im Hinblick auf die Praxis und Rolle von Schulsozialarbeit thematisiert. Dadurch wird es möglich, konkrete Praxisbeispiele, Themen und Handlungsoptionen von Schulsozialarbeit neu zu reflektieren und Praxis weiterzuentwickeln.
10:30 - 11:15 Uhr
- Demokratie von Anfang an
Referierende: Martina Hoffmann, Dr. Katja Schröder
Institution: Grundschule Gartenheimstraße
Format: Workshop
Dauer: 45 Minuten
Klassenrat, Schüler:innenrat, Kinderkonferenz- Partizipation an Grundschulen effektiv gestalten.
10:30 - 12:00 Uhr
- Brückenbauer:innen für die Zukunft – Welche Rolle Sozialpädagog:innen in der Transformation der Schule spielen können
Referierende: Magret Rasfeld
Institution: Schule im Aufbruch gGmbH
Format: Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Die Transformation von Schule hin zu einem zukunftsfähigen Lernort gelingt nur, wenn alle Professionen ihr Potenzial entfalten. Sozialpädagog:innen nehmen dabei eine neue Schlüsselrolle ein: Sie schaffen Resonanzräume, stärken soziale Kompetenzen und unterstützen Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung von Selbstwirksamkeit und Verantwortung. Im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE 2030) und dem Whole School Approach (WSA) erweitern Sozialpädagog:innen den Horizont der Schule: Sie wirken als Brückenbauer:innen zwischen Lehrkräften, Schüler:innen, Eltern und außerschulischen Partnern. Sie fördern eine demokratische, inklusive Schulkultur und begleiten Veränderungsprozesse, die Schule von einem Ort der Wissensvermittlung zu einem Ort der Potenzialentfaltung macht. Der Vortrag zeigt praxisnah, wie Sozialpädagog:innen diese Rolle ausgestalten können – und warum sie unverzichtbar sind, wenn Schulen zu lebendigen Lern- und Lebensorten einer nachhaltigen Gesellschaft werden sollen.
- BNE und Inklusion als zentrale Modi für die kinderrechtsbasierte Ganztagsschule
Referierende: Prof. Dr. Karin Cudak, Hannah Maiwald
Institution: HAWK - Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
„Ich habe im Fernsehen gesehen, dass manche Kinder kein sauberes Wasser haben. Das ist ungerecht – alle sollten Wasser trinken dürfen!“ (Lara, 10 Jahre, GTS Schleswig-Holstein)
Das Zitat des Kindes einer Ganztagsschule in SH legt offen, dass Kinder menschliche Verhaltensweisen wie einen verschwenderischen Wasserverbrauch heute durchaus als Konflikt zu Menschenrechten, sozialökologischem Gleichgewicht und als globales Gerechtigkeitsproblem wahrnehmen. Kinder beobachten dabei nicht bloß, sondern entwickeln eigene Lösungsansätze.
Schulsozialarbeit kann Kinder durch „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) stärken, indem sie an ihr Vorwissen, ihre Ideen und ihre Bedarfe kinderrechtsbasiert und partizipativ – konform zur UN-BRK und zur UN-KRK – anknüpft. Um alle Kinder zu erreichen, bedarf es professioneller Kompetenzen in fachlicher, methodisch-didaktischer und sozialpädagogischer Hinsicht sowie geeignete Rahmenbedingungen. Ganztagsschulen stellen hierfür zu entwickelnde Sozialräume dar.
Im Workshop tragen wir Forschungsbefunde und Diskussionsstränge zusammen. Wir erarbeiten und diskutieren entlang von ausgewählten Situationen, Materialien und Standorten, wie sozialökologische Transformationen durch BNE und Inklusion angebahnt und umgesetzt werden können. Besonderes Augenmerk liegt auf Sicht der Kinder und ihren Partizipationsoptionen.
- Transformative BNE_Nachhaltigkeit in multiprofessionellen Settings an Schulen mit Ganztagsbildung (NiMuS)
Referierende: Viktoria Gräbe, Sarah Böse
Institution: Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin & TU Braunschweig
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Mit dem neuen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz für Einschüler:innen lassen sich Querschnittsaufgaben wie BNE i.S. des Whole-School-Approaches auf Mikro-, Meso- und Makroebene bearbeiten. Multiprofessionelle Kooperationen werden damit zunehmend bedeutsam, können aber von der Parzellierung von Grundschulen, Machtverhältnissen, unterschiedlichen Zuständigkeitszuschreibungen und der additiven Organisation von Professionen beeinträchtigt werden. Zudem werden Fachkräfte im Studium noch nicht systematisch mit BNE konfrontiert, weshalb die Thematisierung von Nachhaltigkeit häufig von ihren biografischen Dispositionen und Motivationen abhängt.
NiMuS ist ein interdisziplinäres Projekt zweier Hochschulen, das die partizipative Entwicklung, Erprobung und Implementation eines berufsgruppenübergreifenden Fortbildungsangebots zu BNE für pädagogische Fachkräfte im Ganztagsschulbetrieb zum Gegenstand hat. Indem die am Projekt beteiligten Fachkräfte auf Augenhöhe in Kontakt treten, können Machtungleichgewichte aufgelöst, die eigene Rolle in der Schule im Hinblick auf transformative BNE methodisch reflektiert und Zuständigkeiten verhandelt werden. Im Workshop erproben wir die habitussensible Auseinandersetzung mit eigenen Haltungen und beruflichen Orientierungen, die für die multiprofessionelle Zusammenarbeit und angesichts einer heterogenen Schülerschaft zunehmend relevant wird.
11:20 - 12:10 Uhr
- Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft: Praxisansätze zur Förderung von Umweltbewusstsein in Schule
Referierende: Kathrin Rohlfing
Institution: Erich-Gutenberg-Berufskolleg
Format: Workshop
Dauer: 45 Minuten
In diesem Workshop wird ein bereits durchgeführtes Projekt als Praxisbericht vorgestellt, das innovative Ansätze zur Förderung nachhaltiger Entwicklung in Schulen aufzeigt. Im Anschluss daran haben die Teilnehmer die Möglichkeit gemeinsam zu erarbeiten, wie ein ähnlicher Projekttag an ihrer eigenen Schule durchgeführt werden kann. Hierbei werden die notwendigen Voraussetzungen und Ressourcen diskutiert sowie die nachhaltigen Auswirkungen eines solchen Vorhabens beleuchtet. Ziel des Workshops ist es, konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, um die Bildungsarbeit im Kontext der SSA zu stärken und einen Beitrag zur sozialökologischen Nachhaltigkeit zu leisten.Informationen zum Projekttag:
„Warum reden alle über das Klima, Was ist die Klimakatastrophe, Was hat das mit mir zu tun?“ Diese zentralen Fragen bildeten die Grundlage des Projekttages „Klimakatastrophe, Europäische Union & ich“, der 2024 am Erich–Gutenberg-Berufskolleg für Wirtschaft u Verwaltung des Kreises Herford stattfand.
Der Projekttag begann mit einer Einführung in das Thema (erläuterndes Video, gefolgt von einem Fachvortrag von Dr. Roger Dietrich). Anschließend wurden etwa 20 Workshops angeboten.
Unter anderem:
• Emissionsarm kochen
• Alternativen zum Konsumrausch
• Emissionsarmer Urlaub
• Solarenergie verstehen
• Greenwashing
• Textilretter- Workshop
• Denkanstöße durch Kunst
Die Ergebnisse dieser Workshops wurden im Anschluss präsentiert.
12:50 - 14:20 Uhr
- Schools for Earth: Mit Schulsozialarbeit die globalen Nachhaltigkeitsziele unterstützen
Referierende: Stephanie Weigel, Dr. Dietmar Kress
Institution: Greenpeace e.V.
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Angesichts der globalen ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen sind Schulen mehr denn je gefordert, selbst zum Reallabor zu werden: zu lösungsorientierten und vor allem authentischen Lernorten, an denen Nachhaltigkeit und demokratisches Miteinander nicht nur gelehrt, sondern erlebt und erlernt werden können. Dies gelingt nur, wenn die Schule als Ganzes aktiv wird, Stichwort „Whole School Approach“. Anhand des Greenpeace-Projektes „Schools for Earth“ wird die zentrale Rolle einer zukunftsgerichteten Schulsozialarbeit aufgezeigt, die als Bindeglied, aber auch als Motor einer ganzheitlichen Schulentwicklung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung fungieren kann.Soziale und Schulische Soziale Arbeit konzentriert sich auf Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit. Die Einzelfallhilfe adressiert individuelle Bedarfe, etwa durch psychosoziale Beratung und Case Management. Gruppenarbeit unterstützt Lern- und Therapieprozesse. Gemeinwesenarbeit aktiviert kollektive Akteure im Sozialraum – etwa Schulen – zur Selbstvertretung. Durch Sozialraumorientierung und den Bezug auf die Menschenrechtsbezug erhält Soziale Arbeit ein politisches Mandat. Im Whole School Approach fließen alle Methoden der Sozialen Arbeit ein.
Der Workshop bietet praktische Einblicke, stellt hilfreiche Projektbausteine und Methoden vor und öffnet den Raum zur Diskussion von Herausforderungen.
- Zuversichtliche Zukunftsorientierung - ein Prinzip für Schulsozialarbeit?
Referierende: Angelika Iser, Elisabeth Moroder-Özcan
Institution: Hochschule München und Kreisjugendring München Land
Format: Vortrag mit Workshop
Dauer: 90 Minuten
Junge Menschen sind in mehrfacher Hinsicht besonders von den Entwicklungen durch die multiplen sozial-ökologischen Krisen, bzw. der Polykrise betroffen, was sich u.a. in Klimaangst und -trauer als mentalen Belastungen oder aber auch durch Ignorieren und Abspalten zeigt. In unserem Workshop wollen wir der Frage nachgehen, wie es uns gelingen kann, trotz der Herausforderungen der aktuellen Zeit Kindern und Jugendlichen ein Vorbild in Zuversicht zu sein und sie zu begleiten?
Im Vortrag wird begründet, warum Schulsozialarbeit ein wichtiger Akteur für die Implementierung von BNE im Schulalltag ist. Die Nähe von Schulsozialarbeit zu BNE und mögliche Synergien werden beleuchtet und es werden Ansätze für Fachkräfte vorgestellt, wie sie Kindern und Jugendlichen Raum schaffen können für ihre eigenen Betroffenheiten und Bedürfnisse. Damit verbunden fragen wir, wie ein Ansatz der Zuversichtlichen Zukunftsorientierung als Prinzip der Schulsozialarbeit aussehen kann. Die Inner Development Goals (IDGs), die im internationalen Kontext zunehmend als Transformationskompetenzen für die Gestaltung einer nachhaltigeren Entwicklung wahrgenommen werden, werden als ein gelungenes, nachhaltiges Praxiskonzept zur Stärkung des Wohlbefindens und der Handlungsfähigkeit junger Menschen vorgestellt. Das sehen wir wiederum als eine Voraussetzung dafür an, dass Kinder und Jugendliche zu nachhaltigen Entscheidungen befähigt werden können, die ökologische, ökonomische und soziale Perspektiven berücksichtigen.
- OASE- ein werteorientierter Lern- und Lebensort für die Schulgemeinschaft
Referierende: Susanne Farkhar
Institution: Ernst-Reuter-Schule KGS Pattensen
Format: Workshop
Dauer: 90 MinutenDie OASE (seit Frühjahr 2020) ist ein alternativer, inklusiver, interkultureller, sozialpädagogisch betreuter und schön gestalteter Lern-, Lebens- und Rückzugsort in einer Gesamtschule, wo zwei der vier UNESCO-Bildungssäulen: ‚Lernen zu sein und Lernen zusammen zu leben‘, fokussiert werden. Hier werden neben systemischer Beratung und kreativen, musikalischen, kulinarischen Angeboten für die Schulgemeinschaft, auch Kinder und Jugendliche, die dem Unterricht aus unterschiedlichen Gründen im Klassenverband nicht mehr folgen können, mit einer beziehungsorientierten Pädagogik der Annahme und Wertschätzung aufgefangen. Im Laufe der Jahre sind weitere OASEN und ein multiprofessionelles OASEN-Team mit fast 20 Mitarbeitenden und ca 12 ehrenamtlichen LifeCoaches (SeniorInnen) entstanden: Eine LernOASE, FreizeitOASE, TierOASE, SpieleOASE und eine SportOASE (im Aufbau) bereichern nun unser Schulleben, haben nachhaltig transformative und gesundheitsfördernde Bildungsprozesse und einen Wertedialog angestoßen. Schulsozialarbeit wurde in der Schule auch auf der erweiterten Leitungsebene nachhaltig verankert. Im Frühjahr haben wir ein OASEN-Netzwerk gegründet, weil sich bereits andere Schulen von diesem Projekt inspirieren ließen. Der Workshop wird von der Projektinitiatorin Susanne Farkhar durchgeführt.
10:30 - 11:15 Uhr
- Wie kann sozialraumorientierte kooperative Medienbildung gelingen?
Referierende: Dr. Guido Bröckling, Dr. Stoyan Radoslavov
Institution: FF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis | Büro Berlin
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Wir glauben fest daran, dass eine nachhaltige Medienbildung und Medienpädagogik nur dann Früchte tragen wenn wir alle relevanten Zielgruppen mit angemessenen Impulsen und Angeboten über einen längeren Zeitraum erreichen und sie in ihrer Medienkompetenz-Entwicklung aktiv begleiten. Das geht aus unserer Sicht nur in Kooperation und am Sozialraum orientiert. Im Input (15-30 Min) stellen wir die Idee einer Sozialraumorientierten kooperativen Medienbildung vor. Dabei verbinden wir Praxis-Erfahrungen mit medienpädagogischen Bildungspartnerschaften und Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung des Berliner Landesprogramms "Medienbildung für GUTE SCHULE", zu einem Ansatz, der sowohl schulische (Schulleitung, Lehrkräfte, Erzieher*innen, Schulsozialarbeit, Elternvertretung, ...) als auch außerschulische Akteur*innen aus der direkten Umgebung (Kinder und Jugendeinrichtungen, Bibliotheken, Kiez-Initiativen, Vereinen ...) in die Medienkompetenzförderung von Kindern und Jugendlichen einbezieht. Damit erweitern wir die Idee von Bildungspartnerschaften und schaffen zielgruppenorientierte Räume zur lebensweltorientierten Medienkompetenzaneignung. Im anschließenden Workshop soll es u.a. darum gehen, den Ansatz und die mögliche Rolle der Schulsozialarbeit in diesem Ansatz gemeinsam zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.
- Zwischen Erwartungen, Anforderungen und habitueller Praxis. Orientierungen von Schulsozialarbeiter:innen in Bezug auf Digitalisierung und deren (Ir-)Relevanz für den schulsozialpädagogischen Auftrag
Referierende: Oliver Schleck
Institution: TU Dortmund
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, der DigitalPakt Schule oder aktuelle, öffentliche Diskussionen um Handyverbote an Schulen verdeutlichen, dass die pädagogische Auseinandersetzung mit digitalen Medien sowie deren Relevanz für das alltägliche (Er-)Leben und soziale Handeln von Kindern und Jugendlichen zunehmend bedeutsam wird. Dies betrifft auch in besonderem Maße das voraussetzungsvolle Arbeitsfeld der Schulsozialarbeit, dessen Fachkräfte im Grenzraum von Schul- und Sozialpädagogik agieren und sich daher im sinnbildlichen Zwischen (Reinecke-Terner 2017) bewegen (müssen).
Der Vortrag stützt sich auf empirische Daten der eigenen Dissertationsstudie. Aus einer praxeologisch-wissenssoziologischen Perspektive (u.a. Bohnsack 2017) werden folgende Fragen adressiert und professionstheoretisch eingeordnet: Welche (normativen) Erwartungen nehmen Schulsozialarbeiter:innen im Kontext von Digitalisierung wahr? Wie positionieren sie sich und ihr berufliches Handeln im Kontext dieser Wahrnehmungen? Wie gestaltet sich deren Handlungspraxis in Bezug auf Digitalisierung und welche Orientierungen lassen sich auf dieser Grundlage rekonstruieren? Deutlich wird, dass der „Akt des Balancehaltens“ (Reinecke-Terner 2017, S. 38) zwischen sozialpädagogischen und schulischen Logiken von Schulsozialarbeiter:innen prioritär verhandelt wird und sich dies handlungspraktisch auch in Bezug auf Wahrnehmungen und den Umgang mit Digitalisierung auswirkt.
10:30 - 12:00 Uhr
- Entweder wirste krank oder du gehst!? – Belastungs- und Entlastungsfaktoren durch die Digitalisierung in der Sozialen Arbeit
Referierende: Nadine van der Meulen
Institution: OTH Regensburg
Format: Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Die Digitalisierung verändert die Praxis der Sozialen Arbeit tiefgreifend – zwischen Effizienzversprechen und zunehmender psychischer Überlastung. Die eingereichte Dissertation untersucht systematisch, welche Belastungs- und Entlastungsfaktoren Fachkräfte und Trägervertretungen im digitalen Transformationsprozess erleben. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach professioneller Autonomie, ethischen Spannungsfeldern und psychosozialer Gesundheit in digitalen Arbeitskontexten.
Mittels eines sequenziellen Mixed-Methods-Designs – bestehend aus 44 ero-epischen Interviews und einer anschließenden quantitativen Online-Befragung – werden subjektive Deutungsmuster, organisationale Bedingungen sowie gesundheitsrelevante Aspekte der Digitalisierung analysiert. Theoretisch basiert das Projekt u.a. auf dem transaktionalen Stressmodell (Lazarus & Folkman), der Grounded Theory sowie kritischen Perspektiven auf Technologisierung und Professionalisierung.
Ziel ist es, konkrete Empfehlungen für gesundheitsförderliche und partizipative Gestaltung digitaler Transformationsprozesse zu entwickeln – insbesondere im Hinblick auf vulnerable Berufsgruppen. Damit leistet die Arbeit einen innovativen Beitrag zur digitalen Ethik, zur Professionalisierungsdebatte und zur Entwicklung epistemisch gerechter Technikgestaltung in der Sozialen Arbeit.
- Die Parallelwelt Social Media – Der 4. Pädagoge im Klassenzimmer, Digitale Lebenswelten verstehen, einordnen und begleiten
Referierende: Tasmin Hendrix, Wolfgang Foltin
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Kinder und Jugendliche bewegen sich wie selbstverständlich neben der realen Welt auch in einer Parallelwelt – der digitalen Welt. Sei es auf Instagram, TikTok, Youtube oder in Videospielen: neben dem „Reallife“ leben Kinder und Jugendlichen oft auch noch ein zweites, digitales Leben. Obwohl dies von vielen Erwachsenen belächelt oder sogar verharmlost wird, haben diese digitalen Leben maßgebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Selbstbilds, auf das Sozialverhalten, sowie der emotionalen Entwicklung von jungen Menschen.
Unser Workshop soll diese zweite, digitale Welt, in der sich die Kinder und Jugendliche wie selbstverständlich bewegen, beleuchten, Chancen und Risiken aufzeigen und zur pädagogischen Auseinandersetzung einladen. Was erleben junge Menschen im „Internet“? Wie kann Schulsozialarbeit diese Lebenswelt ernst nehmen, Schutz und Orientierung bieten und es trotz Gefahren nicht verteufeln?
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg der Aufklärung und tauchen in die Welt(en) der jungen Menschen ein. Themen wie unkontrollierter Konsum, Konfrontation mit gefährlichen Inhalten oder „Stimmungs- sowie Meinungsmacherei“ stehen im Fokus zur Entwicklung von Handlungsideen für die Praxis.
11:20 - 12:05 Uhr
- Internetbezogene Facetten schulsozialarbeiterischer Praxis - Erkenntnisse einer explorativen Untersuchung
Referierende: Matthias Scheibe
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Digitalisierungsprozesse wurden durch Einrichtungsschließungen in der Corona-Pandemie beschleunigt. Dies zeigte sich auch an Schulen und wurde somit ebenso für die dortige Jugendsozialarbeit mit ihren vielfältigen Aufgaben relevant. Wie und weshalb Fachkräfte bei deren Erledigung (nicht) auf technische Neuerungen zurückgreifen, ist der Fokus der hier vorgestellten Untersuchung.
Hierzu wurden auf Basis eines Qualitativen Stichprobenplans (Reith/Kelle 2017) zwölf Schulsozialarbeiterinnen (Grundschule/Weiterführende Schule; Thüringen/Bayern) ausgewählt und mit ihnen sowohl 2022 als auch 2025 ein ero-episches Gespräch (Girtler2001) zu ihrem Arbeitsalltag sowie ihrer Internetnutzung geführt.
Der Auswertungsfokus liegt auf den Angeboten der Onlineberatung (Engelhardt 2021), deren reale Umsetzung mit dem Idealtypus (Weber 1985) kontrastiert werden. Die dadurch sichtbar werdenden Unterschiede bilden den Ausgangspunkt für die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen, die abschließend zur Diskussion gestellt werden.
Engelhardt, E. M. (2021): Lehrbuch Onlineberatung, Göttingen.
Girtler, R. (2001): Methoden der Feldforschung, Wien.
Reith, F./Kelle, U. (2017): Typenbildung. In: Mikos, L./Wegener, C. (Hrsg.): Qualitative Medienforschung. Ein Handbuch, Konstanz, 571-579.
Weber, M. (1985): Die »Objektivität« sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In: Winckelmann, J. (Hrsg.): Max Weber. Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen, S. 146-214.
11:20 - 12:10 Uhr
- Zur Notwendigkeit eines ko-evolutionären Bildungsverständnisses. Mensch-Geräte-Infrastrukturen im Zeitalter von KI und IoT-Spielzeugen
Referierende: Sebastian Sierra Barra
Institution: Evangelische Hochschule Berlin
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Die Überlegungen untersuchen, wie Bildungsprozesse unter den Bedingungen ko-evolutionärer Mensch-Geräte-Beziehungen neu gestaltet werden. IoT-Spielzeuge und personalisierte KI-Systeme verdeutlichen eine doppelte Bewegung: Sie werden zunächst von Menschen trainiert (Exteriorisierung) und beeinflussen anschließend das Verhalten der Menschen, die mit ihnen interagieren (Interiorisierung). Unter den Marktlogiken großer Plattformkapitale entsteht daraus eine Dynamik, die das Entwicklungspotenzial und die Kontingenz menschlicher Lernprozesse im Interesse kommerzieller Logik vereinnahmt. Bildung verschiebt sich hin zu einer instrumentellen Praxis, die Menschen zunehmend zu „User:innen“ von Technologien macht und einer technologisch induzierten Unmündigkeit 2.0 gleichkommt. Welche Rolle und Aufgabe Schulsozialarbeit dabei zukommen, soll entwickelt werden.
Statt auf diese Entwicklungen nur mit Datenschutz- oder Technologiekritik zu reagieren, gilt es, den Bildungsbegriff der Schulsozialarbeit unter den Bedingungen zu diskutieren, dass nun nicht mehr nur Menschen „gebildet“ werden, sondern auch Dinge. Diese ko-evolutionären Prozesse erfordern ein Denken, das Mensch-Geräte-Infrastrukturen selbst in den Blick nimmt. Bildung muss als medialer Selbstentwurf ernstgenommen werden, um den Boden für eine fundierte Auseinandersetzung mit zukünftigen Vorstellungen vom Menschen zu eröffnen.
12:50 - 14:20 Uhr
- JOLanDA - Ein digitaler Werkzeugkoffer für eine lebensweltorientierte und subjektbezogene Unterstützung von Orientierungsprozessen
Referierende: Dr. Jan Schametat, Jessica Schneider
Institution: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Holzminden
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Im Rahmen des Workshops soll die digitale Applikation JOLanDA zur spielerischen Unterstützung der biographischen Orientierungsprozesse von Jugendlichen vorgestellt werden. Ursprünglich im Kontext Berufsorientierung entwickelt, lassen sich einzelne Lektionen der Anwendung in weiteren Lehr- und Beratungskontexten einsetzen. Dieser modulare ermöglicht es, JOLanDA auch in bestehende Konzepte zu integrieren und einzelne Bausteine in den eigenen handlungspraktischen Werkzeugkasten zu übernehmen. Neben den digitalen Lektionen bietet ein Materialbereich zahlreiche Hintergrundinformationen und Handreichungen für die analoge Reflexion. Einen starken Fokus legt die Anwendung auf die Themen Stärkenarbeit, Lebensentwürfe, räumliche Faktoren, Interessen sowie Ressourcen bei der Bewältigung von Lebenslaufentscheidungen und strebt damit eine ganzheitliche Sensibilisierung innerhalb der Orientierungsprozesse an.
Die Anwendung wurde im Rahmen eines durch das BMBF geförderten inter- und transdisziplinären Forschungsprojektes entwickelt und aktuell im Rahmen eines Transferprojektes optimiert und regional (Südniedersachsen) verstätigt.
Im Rahmen des Workshops werden zunächst die Hintergründe und Einsatzmöglichkeiten der Anwendung vorgestellt. Diese können anschließend direkt an Endgeräten ausprobiert und in der Gruppe reflektiert werden.
- Zwischen Beziehungsarbeit und Online-Beratung - Welche Rolle spielen Digitale Tools & KI in der Schulsozialarbeit der Zukunft? Ein interaktiver Vortrag mit Einblicken aus dem Projekt Realtalk
Referierende: Delia Jakubek
Institution: DRK e.V.
Format: Interaktiver Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Digitale Tools und Künstliche Intelligenz verändern unsere Arbeits- und Lebenswelt – auch in der Schulsozialarbeit. In diesem interaktiven Vortrag gehen wir der Frage nach, warum Beziehungsarbeit weiterhin elementar für gelingende Schulsozialarbeit bleibt – und zugleich digitale Zugänge für viele Jugendliche eine wertvolle Ergänzung sein können.
Wir beleuchten die digitalen Bedarfe junger Menschen, sprechen über Zugangsbarrieren und zeigen auf, wie digitale Angebote gerade im schulischen Kontext neue Möglichkeiten eröffnen können. Wenn möglich, möchten wir dabei auch Jugendliche selbst zu Wort kommen lassen.
Anhand unseres Projekts Realtalk – einer digitalen Plattform für Jugendliche und Schulsozialarbeitende – berichten wir offen von unseren Erfahrungen:
Was hat funktioniert? Was nicht? Wo sind digitale Formate an ihre Grenzen gestoßen – und wo haben sie neue Türen geöffnet?
Darüber hinaus stellen wir erste Beispiele für den Einsatz von KI in der Beratung in anderen Projekten vor und geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen im Projekt. Schulsozialarbeitende sind eingeladen, einige Tools direkt live auszuprobieren und Feedback zu geben.
Zum Abschluss öffnen wir den Raum für Fragen, Austausch und Diskussion.
- Going digital? Schulsozialarbeit im Spannungsfeld von Digitalisierung und Digitalität in der beruflichen Orientierung
Referierende: Dr. Sylvia Nienhaus, Susanne Enssen, Chantal Mose, Dr. Monique Ratermann-Busse
Institution: Institut Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Berufswahl-Apps, Onlinebewerbungen, digitale Antragsverfahren oder Datenmanagement/-schutz beeinflussen Schulsozialarbeiter:innen zunehmend in ihrer Funktion, arbeitsmarkt-,bildungs- und sozialpolitischer Instrumente zu verknüpfen, um Schüler:innen in der beruflichen Orientierung (BO) zu unterstützen. Dabei wird die Schulsozialarbeit in ihrer Praxis in digitalisierte Strukturen und Prozesse von Schulen sowie sozialen Diensten eingebunden. Gleichzeitig beinhalten divergierende Haltungen sowie mangelnde digitale Kompetenzen und unterschiedliche digital geprägte Interaktionsformen, Grenzen und Potenziale beim Umgang mit digitalen Technologien für die Unterstützung von Schüler:innen im Übergangsprozess. Daher möchten wir in dem geplanten Workshop folgender Frage nachgehen: Wie wirkt sich die Wechselbeziehung zwischen einer digitalisierten Organisation auf der Mesoebene (Digitalisierung) und digital geprägten Handlungspraktiken auf der Mikroebene (Digitalität) auf die grenzüberschreitende Rolle der Schulsozialarbeit in der BO aus? Zuerst werden Erkenntnisse aus drei Projekten des Instituts Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen vorgestellt. In der anschließenden Arbeitsphase nutzen wir die Methode „Fish Bowl“ zum Dialog über Erfahrungen zu Potenzialen und Grenzen im Umgang mit digitalen Tools und Datenmanagement/-schutz sowie in der digital geprägten Interaktion mit Schüler:innen oder in der Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams.
- Digitale Brücken bauen: Schulsozialarbeit 2.0 für mehr Chancengleichheit
Referierende: Doris Lidl
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Der Workshop "Digitale Brücken bauen: Schulsozialarbeit 2.0 für mehr Chancengleichheit" beleuchtet, wie Schulsozialarbeit digitale Angebote nutzen kann, um insbesondere für benachteiligte Schüler den Zugang zu sozialpädagogischer Unterstützung zu verbessern.
Die Digitalisierung bietet Potenziale, um neue Wege in der Bildungs- und Sozialarbeit zu gehen. Gerade für Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch schwächeren Familien können digitale Tools und Plattformen Hürden abbauen und den Zugang zu notwendigen Hilfsangeboten erleichtern.
Der Workshop beleuchtet innovative Ansätze wie Online-Beratungsformate, digitale Lernressourcen und netzwerkbasierte Kommunikationstools, die es Schulsozialarbeitenden ermöglichen, zielgerichteter Unterstützung anzubieten. Wir werden gemeinsam unter Berücksichtigung wichtiger Punkte wie u.a. Datenschutz praxisnahe Strategien und digitale Tools erkunden, die Barrieren abbauen und die Reichweite sozialpädagogischer Angebote erhöhen können.
Ziel ist es, den Teilnehmenden konkrete Handlungsempfehlungen und Impulse für die Gestaltung einer digital gestützten, inklusiven Schulsozialarbeit zu geben, die die Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. Der Workshop fördert den Austausch von Erfahrungen und das gemeinsame Erarbeiten innovativer Lösungen.
10:30 - 11:15 Uhr
- „Professionalität in der Schulsozialarbeit: Zwischen Studium und Praxis“
Referierende: Benjamin Beck
Institution: Fachhochschule Potsdam
Format: Workshop
Dauer: 45 Minuten
Was bedeutet es, in der Schulsozialarbeit professionell zu handeln – und wie kann diese Professionalität erworben, reflektiert und weiterentwickelt werden? Das Seminar „Professionalität in der Schulsozialarbeit: Zwischen Studium und Praxis“ lädt Fachkräfte, wissenschaftliche Mitarbeiter:innen und Studierende ein, gemeinsam über Anforderungen, Erwartungen und Selbstverständnisse in der Schulsozialarbeit nachzudenken.
Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Rolle das Studium für die Entwicklung professioneller Handlungskompetenz spielen – und wie diese mit den Herausforderungen der Praxis der Schulsozialarbeit in Einklang gebracht werden kann.
Ziel ist es, Perspektiven auszutauschen und Impulse für Studium, Lehre und Praxis mitzunehmen. Der Workshop bietet Raum zur Reflexion, zur Diskussion und zur Auseinandersetzung mit dem eigenen professionellen Selbstbild. Gestaltet wird das Angebot von einer studentischen Gruppe der Fachhochschule Potsdam.
10:30 - 12:00 Uhr
- Verantwortungsgemeinschaft in der Schulsozialarbeit strukturiert gestalten – Die Rolle, Funktion und Wirksamkeit des Fachkreises Schulsozialarbeit auf Landesebene in NRW
Referierende: Dorle Mesch, Mattias Otto, Bernd Broszeit, NN
Institution: LAG Schulsozialarbeit NRW e. V., Ministerium für Schule und Bildung NRW, Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW,
Format: Praxisbericht
Dauer: 90 Minuten
Für die Professionalisierung und Institutionalisierung von Schulsozialarbeit ist eine Verantwortungsgemeinschaft mehr als wünschenswert. Sie ist grundlegend für eine dauerhafte trägerübergreifende Qualitätsentwicklung im Handlungsfeld Schulsozialarbeit. Die LAG Schulsozialarbeit NRW e.V. ein trägerübergreifender Zusammenschluss von Schulsozialarbeitenden in NRW hat sich aufgrund dessen in NRW fachpolitisch für eine Verantwortungsgemeinschaft durch politische Gespräche, Stellungnahmen und über die Forderung von „trägerübergreifenden Qualitätsstandards Schulsozialarbeit in NRW“ eingesetzt.
Ein wichtiger Stärkungsschritt der Schulsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen stellt die Initiierung des ab März 2021 kontinuierlich tagenden Fachkreises „Schulsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen“ unter gemeinsamer Leitung der Ministerien (MSB und MKJFGFI) in NRW dar. Im Beitrag werden
• der fachpolitische Beitrag einer Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit e.V. (einem trägerübergreifenden Zusammenschluss von Schulsozialarbeitenden) im Hinblick auf den Fachkreis Schulsozialarbeit vorgestellt,
• die Strukturen der Schulsozialarbeit im Land NRW beschrieben,
• die fachliche Notwendigkeit einer Verantwortungsgemeinschaft aufgezeigt,
• die Rolle, Funktion und Wirksamkeit des Fachkreises Schulsozialarbeit auf Landesebene (verantwortet vom MSB und MKJFGFI in NRW) vorgestellt und konstruktiv-kritisch betrachtet.
- Doing Schulsozaialarbeit - über die Reflexion von Praxissituationen Fachlichkeit entdecken
Referierende: Prof. Dr. Johannes Kloha
Institution: Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Der Zugang zur Praxis der Schulsozialarbeit stellt sich als durchaus widersprüchlich dar. Während sich auf der einen Seite eine vielfältige Forschungslandschaft ausdifferenziert hat, dominieren in Lehre, Fort- & Weiterbildung nach wie vor normativ-programmatische Theorieperspektiven. Während diese wichtige Orientierung für die Handlungspraxis bietet, bleibt der Blick auf das konkrete „Tun“ der Akteur:innen häufig versperrt.
Gleichzeitig gibt es reiche empirische Erkenntnisse dazu, dass die Handlungsvollzüge von Schulsozialarbeiter*innen nach wie vor in situativ zwischen unterschiedlichen schulischen Akteur*innen ausgehandelt werden. Somit erscheint es umso lohnender, sich der Praxis von Schulsozialarbeit über eine systematische Analyse ihres (tatsächlichen) Tuns zu nähern.
Der Ansatz des „Doing Social Work“ (Aghamiri et al. 2018, 2023) bietet hierfür fruchtbare Ansätze. Vor diesem Hintergrund möchten wir in unserem Workshop anhand von Rekonstruktionen qualitativer Forschungsdaten (Ethnographie, Interview) verdeutlichen, wie sich ein „Doing Schulsozialarbeit“ im Alltag konkretisiert & mit den Teilnehmer*innen diskutieren, warum sich oft erst aus der Beobachtung & Reflexion konkreter Situationen Fachlichkeit bestimmen lässt.
- Das Selbstverständnis der Schulsozialarbeit in Niedersachsen. Ein Impuls der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit Niedersachsen e.V. und der GEW Niedersachsen
Referierende: Jutta Anton, Meike Grams
Institution: Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit Niedersachsen e.V. GEW Niedersachsen
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Die LAG Schulsozialarbeit Niedersachsen besteht seit 2001 und ist mittlerweile ein eingetragener Verein. Die LAG arbeitet unabhängig, basisorientiert und vernetzend. Das Referat Jugendhilfe und Soziale Arbeit der GEW Niedersachsen setzt sich gewerkschaftlich für gute Arbeits- und Rahmenbedingungen in der Schulsozialarbeit ein und ist ein verlässlicher Kooperationspartner.
In diesem Workshop stellen wir das Selbstverständnis sowie die aktualisierten Qualitätsstandards der LAG vor und diskutieren die Arbeits- und Rahmenbedingungen aus gewerkschaftlicher Sicht. Wir wollen mit den Teilnehmenden über die aktuelle bundesweite Situation für Schulsozialarbeitende in der Schule sprechen.
Das Selbstverständnis Schulsozialarbeitender wirkt sich maßgeblich auf die alltägliche Arbeit in der Schule aus und führt unter anderem zu Herausforderungen und Erfolgen. Wie erziele ich als Schulsozialarbeitende Wirkung und wann merke ich, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird?
Im professionellen Selbstverständnis sind Arbeits- und Rahmenbedingungen wichtige Bestandteile und werden uns innerhalb des Workshops ebenfalls beschäftigen. An vielen Schulen gibt es weiterhin keine Schulsozialarbeit und wir sind weit von einem Fachkraft-Kind(Jugendlichen/jungen Erwachsenen) Schlüssel von 1:150 und einem „Recht auf Schulsozialarbeit“ entfernt. Die Bezahlung ist träger- und sogar schulformabhängig und in den Bundesländern verschieden. Wie können wir uns mit gewerkschaftlichem Engagement weiterentwickeln?
Mit diesen und weiteren Leitfragen werden wir uns auseinandersetzen und im gemeinsamen Diskurs Positionen und Innovationen austauschen, um gestärkt die Ergebnisse in unseren individuellen Handlungskonzepten einfließen zu lassen.
11:20 - 12:10 Uhr
- Professionelles Handeln von Berufseinsteiger:innen in der Schulsozialarbeit - empirische Erkenntnisse zum Übergang vom Studium in die berufliche Praxis
Referierende: Daniela Walter
Institution: Paritätische Projekte gGmbH
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
In dem Beitrag sollen Forschungserkenntnisse aus meiner Masterthesis zum professionellen Handeln von Berufseinsteiger:innen in der Schulsozialarbeit präsentiert werden. Die Thesis mit dem Titel "Professionelles Handeln von Berufseinsteiger:innen in der Schulsozialarbeit - Herausforderungen im Übergang Studium und berufliche Praxis" wurde im Wintersemester 2023/2024 an der Hochschule RheinMain eingereicht und durch die Professorinnen Dr. T. Grendel und Dr. K. Witek betreut. In der Arbeit wurde der Frage nachgegangen, wie Berufseinsteiger:innen in der Schulsozialarbeit ihr professionelles Handeln erleben und beurteilen. Für die Untersuchung wurden episodische Interviews mit Fachkräften der Schulsozialarbeit geführt, die anhand der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Die Ergebnisse geben Einblicke in das Verständnis professionellen Handelns von Berufseinsteiger:innen. Dieses umfasst neben spezifischem Wissen und Können auch Aspekte von Haltung und gibt Aufschluss über die berufliche Identität der Schulsozialarbeiter:innen, die sie im Zuge ihrer Tätigkeit ausformen. Besonderer Fokus liegt auf den Herausforderungen professionellen Handelns, die sich u.a. im Hinblick auf einen "Einzelkämpferstatus", den sich die Fachkräfte zuschreiben, und einer Vielfallt und Diffusität an Aufgaben- und Arbeitsverständnissen ergeben. Darüber hinaus werden Impulse für die Gestaltung des Berufseinstiegs aufgezeigt.
12:50 - 13:45 Uhr
- „Multiprofessionelle Kooperation an Schulen: Gelingensfaktoren zur Bewältigung beruflicher Herausforderungen“
Referierende: Katharina Mayer
Format: Workshop
Dauer: 45 Minuten
Workshop: „Multiprofessionelle Kooperation an Schulen: Gelingensfaktoren zur Bewältigung beruflicher Herausforderungen“
Dieser Workshop basiert auf der Masterarbeit von Katharina Mayer zum Thema „Gelingensfaktoren multiprofessioneller Kooperation an Schulen.“ Frau Mayer ist als Jugendsozialarbeiterin (JaS Konzept) an einer Berufsschule in Bayern tätig und forschte zu Kooperationen unterschiedlicher Professionen im Kontext des Schulalltags. Im Rahmen der Masterarbeit wurden auf Basis eines qualitativen Forschungsdesigns, mit Hilfe von moderierten Gruppendiskussionen innerhalb multiprofessioneller Teams, an verschiedenen Schulen Gelingensfaktoren der jeweiligen Kooperation herausgearbeitet und erörtert. Die Ergebnisse der Interwies wurden mit wissenschaftlich fundierten Methoden analysiert und kategorisiert, mit dem Ziel, einen praxiserprobten Katalog zur Verwendung beim Aufbau, Verstetigung und Ausbau schulischer Kooperationsstrukturen zu erstellen.
Das Ziel des Workshops ist es, den fachlichen Austausch über die verschiedenen Gelingensfaktoren zu ermöglichen, um praktische Anregungen und Impulse für das eigene, individuelle multiprofessionelle Umfeld mitzunehmen. Hierzu zählen auch grundlegende Fragen zum Kooperationsverständnis, zur Professionalisierungsdebatte der Sozialen Arbeit innerhalb von Schulen sowie Empfehlungen für Teamentwicklungsmöglichkeiten und Fortbildungen.
12:50 - 14:20 Uhr
- Multiprofessionelle Zusammenarbeit gestalten: Ein Orientierungsrahmen
Referierende: Prof. Dr. Gunther Graßhoff, Uwe Thien
Institution: Stiftung Universität Hildesheim, IN VIA Kath. Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin gGmbH
Format: Praxisbericht
Dauer: 90 Minuten
Die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams in Schulen ist komplex verwoben in unterschiedliche Trägerschaften und professionelle Selbstverständnisse. In dieser Arbeitsgruppe wird ein Orientierungsrahmen vorgestellt und diskutiert, der an kath. Schulen in der Trägerschaft des Erbistums Berlin entstanden ist. In dem gemeinsam zwischen Jugendhilfe- und Schulträger erarbeiteten Modell werden Aufgaben und Zuständigkeiten der unterschiedlichen Professionen beschrieben und organisationale Voraussetzung geklärt.
- Steuerung von Schulsozialarbeit als Führung von „oben“ und/oder Aushandlung von „unten“?
Referierende: Katharina Baur, Lars Bieringer, Ingo S. Hettler, Sebastian Rahn, Mirjana Zipperle
Institution: DHBW-Stuttgart, Eberhard Karls Universität Tübingen, htw saar
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Wer steuert eigentlich Schulsozialarbeit? In diesem Workshop sollen unterschiedliche Perspektiven auf verschiedenen Steuerungsebenen und dortige Praxen beleuchtet und diskutiert werden. Als Grundlage des Workshops dienen empirische Erkenntnisse mehrerer Forschungsprojekte (insbesondere aus Baden-Württemberg, aber auch bundesweit). Im Blick sind Rahmenbedingungen auf Landesebene, kommunale Verständigungsprozesse, Praxen der Steuerung auf mittlerer Ebene bei Trägern sowie alltägliche Aushandlungen der Fachkräfte am Ort Schule als Steuerung von ‚unten‘.
Gleichzeitig sollen auch handlungsfeldimmanente Spannungsfelder der Schulsozialarbeit mitgedacht werden. Hierzu gehören u. a. die Notwendigkeit der Strukturintegration in Schule bei gleichzeitiger fachlicher Eigenständigkeit des Angebots, divergente Machtverhältnisse zwischen den Akteuren, unterschiedliche institutionelle und professionelle Handlungslogiken zwischen (Schul-)Sozialarbeit und Schule sowie Interdependenzen zwischen verschiedenen Stakeholdern der Schulsozialarbeit.
Ausgehend von den empirischen Erkenntnissen und vor dem Hintergrund der Spannungsfelder, soll mit den Teilnehmenden des Workshops diskutiert werden, 1.) welche Formen und Entwicklungen der Steuerung diese bezogen auf die Schulsozialarbeit beobachten, 2.) wie diese Formen der Steuerung dazu beitragen, professionelles Handeln der Fachkräfte zu befördern und 3.) welche Bedingungen hierfür erforderlich sind.
- Auftragsklärung in der Schulsozialarbeit Wer bestimmt hier eigentlich über das professionelle Handeln von Schulsozialarbeitenden?
Referierende: Tatjana Leske, Heiko Loeks
Institution: Landeshauptstadt Hannover (LHH) Fachbereich Jugend und Familie, Kommunaler Sozialdienst, Schulsozialarbeit
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Schulsozialarbeit als ein sozialpädagogisches Unterstützungsangebot im System Schule wird bei vielfältigen Themen hinzugezogen, insbesondere wenn es darum geht, sich um komplexe Problemlagen zu kümmern.
Die Anfragen werden durch Lehrkräfte, Schulleitungen, Kinder- und Jugendhilfe, Personensorgeberechtigte und Schüler:innen u.a. gestellt, oftmals mit unterschiedlichen Erwartungen und (verdeckten) Aufträgen aller Akteur:innen.
Doch sind diese Aufträge und Erwartungen auch Aufgabenfelder für die Soziale Arbeit?
Welche Möglichkeiten/Methoden haben Schulsozialarbeitende in diesem Spannungsfeld professionell handeln zu können? Welche Haltung braucht es dafür? Wie geht man mit Aufträgen um, deren Zielsetzung nicht der eigenen beruflichen Auffassung gerecht wird?
In diesem Workshop soll anhand von Fallbeispielen erarbeitet werden, was Schulsozialarbeit ist, aber auch, was es aus professioneller Sicht nicht ist.
Darüber hinaus soll geklärt werden, wie eine gute Auftragsklärung gelingen kann.
- Widersprüchlichkeiten des Anspruchs an Professionalität
Referierende: Claudia Al-Nahawi, Petra Strübel-Yilmaz
Institution: Sozialkritischer Arbeitskreis Darmstadt e.V.
Format: Vortrag
Dauer: 90 Minuten
Wir stellen fest, dass der zunehmende Fachkräftemangel innerhalb der (Schul-) Sozialarbeit Gefahren und Tendenzen einer De-Professionalisierung aufwirft. Dieser Befürchtung liegt zugrunde, dass zunächst von einer Professionalisierung der Sozialen Arbeit ausgegangen wird. Professionalisierung wiederum beschreibt einen Prozess. Wir befinden uns folglich auf einem Weg, uns als Profession zu behaupten und zu stärken, was uns von vielen anderen Berufsgruppen unterscheidet.
In unserem Vortrag möchten wir einige (selbst-) kritische Fragen stellen: Bei aller theoretischer und wissenschaftlicher Richtig- und Wichtigkeit des Einstehens für die Soziale Arbeit als Profession, stimmt er denn mit den Inhalten der Hochschullehre überein? Werden die Studierenden ausreichend dazu ausgebildet, souverän und kompetent als Professionelle zu agieren? Stehen die Arbeitgeber*innen, die freien Träger und die Wohlfahrtsverbände ein für eine Berufsgruppe, die sich selbstbewusst Profession nennen möchte? Welche Hürden für eine professionelle Praxis ergeben sich durch die strukturellen Rahmenbedingungen, z.B. durch die Jugendämter?
Anschließend werfen wir einen konkreten Blick auf die Praxis: Wie können wir auf Missstände hinweisen und gleichzeitig mit ihnen umgehen? Was sind die spezifischen Herausforderungen einer De-Professionalisierung in der Schulsozialarbeit? Und wie können wir innerhalb dieser Tendenzen (selbst-) kritische Soziale Arbeit leisten?
13:45 - 14:30 Uhr
- Psychologische Supervision in der Schulsozialarbeit
Referierende: Dr. Meltem Avci-Werning
Institution: Regionales Landesamt für Schule und Bildung, Hannover
Format: Vortrag
Dauer: 45 Minuten
Die schulische Realität ist komplex und herausfordernd. Fachkräfte der Schulsozialarbeit stehen häufig unter Druck, die vielfältigen Erwartungen von Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften zu erfüllen und die damit verbundenen psychischen Belastungen im System Schule zu bewältigen. Strukturelle Rahmenbedingungen sowie steigende Anforderungen an interkulturelle und transkulturelle Kompetenzen erfordern kontinuierliche Reflexion und professionelle Weiterentwicklung. Psychologische Supervision bietet hier einen zentralen Ansatz, um Qualität und Nachhaltigkeit in der Schulsozialarbeit zu sichern.
Der Beitrag zeigt auf, wie ressourcenorientierte, systemische Supervision in einem strukturierten Reflexionsprozess dazu beiträgt, die professionelle Handlungsfähigkeit sowie die transkulturellen Kompetenzen von Schulsozialarbeiter*innen zu stärken. Rollen- und Beziehungsdynamiken können reflektiert, Überforderungen vorgebeugt und eine diversitätsbewusste Haltung weiterentwickelt werden.
Supervision wird im Beitrag als Schlüssel zur Steigerung der Wirksamkeit schulischer Interventionen, zur Professionalisierung sowie zur Stärkung des Selbstbewusstseins der Berufsgruppe im Bildungssystem diskutiert.
10:30 - 11:15 Uhr
- Zwei Brüder - Theaterstück
Referierende: Ajini Wesam
Format: Biografisches Theaterstück
Dauer: 45 Minuten
Ein biografisches Theaterstück im Rahmen und Konzept des Schatttentheaters. Es erzählt die Geschichte zweier Flüchtlingsbrüder und beleuchtet das Thema Migration und Flucht. Die Aufführung dauert ca. 25 Minuten.
- Schulsozialarbeit 2036 – Gestaltung einer zukunftsbewussten Schule
Referierende: Kirsten Sander, Tanja Sündermann, Holger Kühl
Institution: Hochschule Bremen, LAG Schulsozialarbeit Bremen
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Die Schule als Bildungsraum wird sich durch die Digitalisierung – etwa den Einsatz Künstlicher Intelligenz in Lehr- und Lernprozessen – grundlegend wandeln. Diese Transformation betrifft nicht nur die Schule selbst, sondern insgesamt die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Fragen digitaler Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit rücken dabei ins Zentrum schulsozialarbeiterischer Arbeit (Busche-Baumann & Ermel 2021).
Welche Vorstellungen, Hoffnungen und Befürchtungen begleiten die digitalen Veränderungsprozesse der Schule? Wie wandeln sich Bildungsprozesse, schulische Settings und Alltagswelten in den kommenden zehn Jahren? Welche neuen Bildungsräume kann und will Schulsozialarbeit aktiv mitgestalten? Und wie lassen sich die Zielsetzungen sozialer Bildung (Sting 2004) künftig stärker zur Geltung bringen und konzeptionell fassen?
Der Workshop versteht sich als offenes Forum, in dem kreative Ideen einer handlungsstarken Schulsozialarbeit der Zukunft aufgeworfen, problematisiert und diskutiert werden. Im Fokus stehen dabei weniger technische Fragen der Digitalisierung, sondern grundlegende Überlegungen zu den sozialen und nachhaltigen Bildungspotenzialen einer sich neu definierenden Schule 2036 – einer Schule, an deren Gestaltung Schulsozialarbeit maßgeblich mitwirken kann.
- Posterausstellung
Format: Posterausstellung, Begegnungscafé, Raum der Begegnung, Messeausstellung
Dauer: 45 Minuten
Nutzen Sie die Zeit für Begegnung und Austausch: Entdecken Sie spannende Projekte in der Posterausstellung, kommen Sie bei einer Tasse Kaffee im Begegnungscafé ins Gespräch oder besuchen Sie den Raum der Begegnung, in dem sich die Ländernetzwerke sowie das Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit e.V. präsentieren. Auch die Messeausstellung mit vielfältigen Angeboten aus Wissenschaft, Praxis und Verlagen lädt zum Verweilen und Vernetzen ein.
11:25 - 12:10 Uhr
- Posterausstellung
Format: Posterausstellung, Begegnungscafé, Raum der Begegnung, Messeausstellung
Dauer: 45 Minuten
Nutzen Sie die Zeit für Begegnung und Austausch: Entdecken Sie spannende Projekte in der Posterausstellung, kommen Sie bei einer Tasse Kaffee im Begegnungscafé ins Gespräch oder besuchen Sie den Raum der Begegnung, in dem sich die Ländernetzwerke sowie das Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit e.V. präsentieren. Auch die Messeausstellung mit vielfältigen Angeboten aus Wissenschaft, Praxis und Verlagen lädt zum Verweilen und Vernetzen ein.
12:50 - 13:35 Uhr
- Posterausstellung
Format: Posterausstellung, Begegnungscafé, Raum der Begegnung, Messeausstellung
Dauer: 45 Minuten
Nutzen Sie die Zeit für Begegnung und Austausch: Entdecken Sie spannende Projekte in der Posterausstellung, kommen Sie bei einer Tasse Kaffee im Begegnungscafé ins Gespräch oder besuchen Sie den Raum der Begegnung, in dem sich die Ländernetzwerke sowie das Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit e.V. präsentieren. Auch die Messeausstellung mit vielfältigen Angeboten aus Wissenschaft, Praxis und Verlagen lädt zum Verweilen und Vernetzen ein.
12:50 - 14:20 Uhr
- Ausgebremst durch Herkunft? Jugendarmut erfahren und verstehen – Ein Planspiel
Referierende: Silke Starke-Uekermann
Institution: Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V.
Format: Workshop mit Planspiel, inhaltlichem Impulsvortrag und Diskussion
Dauer: 90 Minuten
Jugendarmut ist in Deutschland ein strukturelles Problem: Jede:r Vierte zwischen 18 und 25 Jahren ist armutsgefährdet. Bei den Jüngeren jede:r Fünfte. Viele erleben eingeschränkte Bildungswege, mangelnde Mobilität und fehlende gesellschaftliche Teilhabe. Um diese abstrakten Zahlen greifbarer zu machen, haben wir ein Planspiel entwickelt, das reale Lebenslagen junger Menschen simuliert.
Die Teilnehmenden übernehmen in diesem Workshop die Rolle von 12 realitätsnahen Personas aus unterschiedlichen sozialen Milieus. An mehreren Spielstationen müssen sie Aufgaben bewältigen, die sich auf schulische und/oder berufliche, digitale und soziale Teilhabe beziehen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Mobilität – einer zentralen Voraussetzung für Bildungszugänge und gesellschaftliche Teilhabe.
Das Planspiel verdeutlicht, wie stark Herkunft und finanzielle Ressourcen über Chancen und Zukunftsperspektiven entscheiden. Im Anschluss werden die Spielerfahrungen gemeinsam reflektiert. Wer konnte alle Stationen meistern? Wer wurde ausgebremst? Die Auswertung wird durch Daten aus dem Monitor „Jugendarmut in Deutschland“ vertieft.
Ein Impuls vertieft Hintergründe, Zahlen und Fakten zu Jugendarmut. In der abschließenden Diskussion werden Fragen „Wie kann Schulsozialarbeit strukturelle Benachteiligung erkennen, ausgleichen oder politisch wirksam bekämpfen?“ oder „Wie kann die Schulsozialarbeit junge, armutsbetroffene Menschen stärken?“ thematisiert.
- Zukunftswerkstatt
Referierende: Prof. Dr. Tanja Seider, Dipl.-Psych. Katharina Obens
Institution: Hochschule für Soziale Arbeit und Pädagogik (HSAP)
Format: Workshop
Dauer: 90 Minuten
Wie können wir unsere Zukunft partizipativ und nachhaltig im Rahmen der planetaren Grenzen gestalten – und dabei auch Strategien transformativer Bildung vermitteln? Im Workshop entwickeln wir Ideen, wie sich die Methode Zukunftswerkstatt an Schulen einsetzen lässt. Im Fokus steht dabei auch die multiprofessionelle Zusammenarbeit und die Vernetzung von Schule und Gemeinwesen.
Wir führen gemeinsam eine Zukunftswerkstatt durch (Kritik, Phantasie, Realisierung) und diskutieren ihre Anwendbarkeit für verschiedene Alters- und Adressat:innengruppen.
13:45 - 14:30 Uhr
- Posterausstellung
Format: Posterausstellung, Begegnungscafé, Raum der Begegnung, Messeausstellung
Dauer: 45 Minuten
Nutzen Sie die Zeit für Begegnung und Austausch: Entdecken Sie spannende Projekte in der Posterausstellung, kommen Sie bei einer Tasse Kaffee im Begegnungscafé ins Gespräch oder besuchen Sie den Raum der Begegnung, in dem sich die Ländernetzwerke sowie das Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit e.V. präsentieren. Auch die Messeausstellung mit vielfältigen Angeboten aus Wissenschaft, Praxis und Verlagen lädt zum Verweilen und Vernetzen ein.